Obwohl die Molkereien in Rumänien im vergangenen Jahr weniger Milch bei den Landwirten erfasst haben, konnten sie bei wichtigen Verarbeitungsprodukten das Aufkommen deutlich steigern. Das geringere Rohmilchaufkommen konnten die Verarbeiter durch Importe kompensieren. Laut Angaben des Nationalen Instituts für Statistik (INS) erfassten die rumänischen Molkereien 2008 insgesamt 1,12 Mio. t Milch; das waren 1,9 % weniger als ein Jahr zuvor. Der mittlere Fettgehalt lag mit 3,71 % leicht über dem 2007 erreichten Niveau, ebenso der mittlere Proteingehalt mit 3,05 %.
Die höchste Zuwachsrate unter den Verarbeitungsprodukten gab es bei den Sauermilchgetränken. Mit einer Gesamtmenge von 143 121 t wurde das Vorjahresergebnis hier um 10,1 % übertroffen. Die Trinkmilchproduktion stieg um 7,8 % auf 198 527 t, während die Kaffeesahneherstellung um 2,4 % auf 47 297 t zulegte. Das Butteraufkommen erhöhte sich um 3,3 % auf 8 484 t, die Käseproduktion um 3,4 % auf 69 618 t.
Mit dem erfolgreichen Eintritt des deutschen Molkereikonzerns Müllermilch, der gerade erst fünf Monate mit seinen Erzeugnissen in Rumänien präsent ist, hat sich die starke Konkurrenz auf dem überwiegend international dominierten Milchmarkt des Balkanlandes weiter verschärft. Nach Angaben des Marketingchefs von Müller Dairy Romania, Tzafrir Granaz, belegt der Milchverarbeiter hinter Danone, Friesland und Tnuva bereits den vierten Platz in der Rangliste, insbesondere mit seinen Fruchtjoghurts im Premiumsektor. Noch im laufenden Jahr will das Unternehmen auf den dritten Platz vorrücken.