Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sieht keinen Grund, dem gentechnisch veränderten Raps GT73 der US-Konzerns Monsanto die Neuzulassung zum Import als Futter- und Lebensmittel zu verweigern. Wie aus einem Mitte Dezember veröffentlichten EFSA-Gutachten hervorgeht, halten es die EU-Experten für unwahrscheinlich, dass die transgene Rapslinie im Rahmen ihrer vorgesehenen Nutzung die Gesundheit von Mensch und Tier oder die Umwelt negativ beeinflussen könnte. Es gebe keine neue Informationen seitens des Antragsstellers oder in der akademischen Literatur, die Anlass zur Überarbeitung einer früheren Einschätzung erforderten. Anmerkungen von EU-Mitgliedstaaten sei ausreichend Rechnung getragen, so EFSA. Gegen die Wiederzulassung hatte Österreich Bedenken angemeldet. GT73 gehört zu den gentechnisch veränderten Organismen, deren Inverkehrbringen in der Alpenrepublik verboten ist.
"Länder sollten selbst über GVO-Anbau bestimmen"
Der künftige EU-Gesundheitskommissar John Dalli tritt dafür ein, den GVO-Anbau ins Ermessen der einzelnen EU-Mitgliedstaaten zu stellen. Dalli betonte, dass im Gegensatz zur Anbauentscheidung die Zulassung für den Import und die Verarbeitung von GVO auf EU-Ebene geregelt bleiben müsse. Damit macht sich der Malteser die Haltung von Kommissionspräsident José Manuel Barroso zu eigen, der bereits im September einen solchen Kompromiss für die nächste Amtszeit der Kommission in Aussicht stellte.
Weitere Hintergründe zur neuen Linie in der EU: GVO-Anbau könnte national geregelt werden (21.12.09)