Das NRW-Umweltministerium intensiviert das Vorgehen gegen Dioxin-Belastungen bei Rindern und Schafen und plant eine Gesamtstrategie für eine weitere Reduzierung von Dioxinen und PCB. Ziel ist es, die Gesamtstrategie noch in diesem Jahr vorzulegen und mit der Umsetzung zu beginnen. "Dioxin ist ein Umweltgift, das sich in vielen Bereichen des täglichen Lebens wiederfindet und eine Erblast der Industrialisierung ist", sagte Umweltminister Johannes Remmel. "Die Ergebnisse des Monitoring-Programms bei Rohmilch machen aber deutlich, dass sich auch die strengen Umweltschutzmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte positiv auf die ausgewirkt haben." Diesen Weg müsse das Land weiter gehen, auch, weil die Belastungen von Rindern und Schafen, anders etwa als bei der Milch, teilweise weiterhin hoch sind.
Zu den Ergebnissen der aktuellen Monitoring-Berichte im Einzelnen:
Schafe: Fleisch in Ordnung, Leber bei 70 % der Tiere aber nicht mehr verkehrsfähig, da die Höchstgehalte an Dioxin und PBC überschritten werden.
Rinder: Im Überwachungsprogramm konnten bei Fleisch und bei Lebern von Rindern aus der Stallhaltung keine Höchstwertüberschreitungen festgestellt werden. Bei Weidehaltung gab es aber in einigen Fleisch- als auch in Leberproben Überschreitungen.
Milch: Die mittlere Belastung von Milch und Milcherzeugnisse aus NRW durch Dioxin hat seit 1990 um 75 % abgenommen. Daher sind zurzeit keine weiteren Maßnahmen geplant. (NRW: Dioxinbelastung von Milch um 75 % gesunken 22.2.2011)
"Die Ergebnisse des Monitorings zeigen deutlich, zu welchen gravierenden Problemen die überhöhte Emission von Dioxinen und dioxinähnlichen PCB der vergangenen Jahrzehnten noch heute führen", sagte Minister Remmel. Nur eine Reduzierung von Dioxin und PCB in der Umwelt führe auch zu einer verminderten Belastung in Futter- und Lebensmittel. Remmel: "Daran müssen wir dauerhaft arbeiten."