Beim Abschluss des diesjährigen Hirtenzuges haben alle Vertreter der Bundestagsfraktionen nachdrücklich festgestellt, dass die Schafhaltung aufgrund ihrer landwirtschaftlichen sowie insbesondere auch naturschutz- und umweltrelevanten Leistungen nachhaltige Unterstützung verdient. Das hat der Vorsitzende der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL), Carl Lauenstein, mitgeteilt, nachdem der Zug in Trier endete.
Während der Abschlussveranstaltung mit mehreren hundert Schäfern aus Deutschland und den Beneluxstaaten wurden alle anwesenden Hirten, die einzelne Etappen des Staffelzuges mit ihrer Herde zurückgelegt hatten, mit einer VDL-Ehrenurkunde ausgezeichnet. Ferner wurden die Wissenschaftlerinnen Leonie Schäfer und Astrid Schimmerl mit der Überreichung eines Schäferstabes und eines Schäferhemdes in den Kreis der Freunde der Schafhaltung aufgenommen. Die beiden Forscherinnen hatten VDL-Angaben zufolge nachgewiesen, welchen wertvollen Beitrag die Wanderschafhaltung für die Biodiversität hat. Wie Lauenstein betonte, hat der Hirtenzug als Staffellauf durch Deutschland, die Niederlande, Belgien und Luxemburg "in einer beispielhaften Geschlossenheit und eindrucksvollen Weise Politik und Öffentlichkeit das umfangreiche Leistungspaket der Schafhaltung vor Ort näher gebracht".
Es sei zu hoffen, dass dieser enorme Aufwand aller Beteiligten bei den zukünftigen agrarpolitischen Beschlüssen Früchte trage.
Ulrike Höfken von Bündnis 90/Die Grünen, die auch Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) ist, forderte die EU dazu auf, ökologische und extensive Tierhaltungssysteme wie die Schaf- und Ziegenhaltung gezielt zu fördern. Ferner sei eine Kampagne für die Absatzförderung von Produkten aus heimischer Schaf- und Ziegenhaltung notwendig, damit die Tierhalter wieder angemessene Preise für ihre hochwertigen Spezialitäten erhielten. Und der Vorsitzende des Deutschen Grünlandverbandes, Hans-Joachim Hochberg, erklärte, in den zurückliegenden Jahren sei die Zahl der Schafhalter und der gehaltenen Schafe aufgrund agrarpolitischer Beschlüsse "besorgniserregend gesunken". (AgE)