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Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"

Als großen Schwindel sieht die Präsidentin der US-Wissenschafts-Gesellschaft AAAS, Nina Vsevolod Fedoroff, die Beurteilung von Bioprodukten. Ihrer Meinung nach sind sie nicht besser, schonen keineswegs die Umwelt und gehen auf Kosten der Armen. Im Interview mit der Schweizer Zeitung NZZ sagte Fedoroff, Bioprodukte hätten keine anderen Inhaltsstoffe als konventionelle Lebensmittel.

Lesezeit: 3 Minuten

Als großen Schwindel sieht die Präsidentin der US-Wissenschafts-Gesellschaft AAAS, Nina Vsevolod Fedoroff, die Beurteilung von Bioprodukten. Ihrer Meinung nach sind sie nicht besser, schonen keineswegs die Umwelt und gehen auf Kosten der Armen.

 

Im Interview mit der Schweizer Zeitung NZZ sagte Fedoroff, Bioprodukte hätten keine anderen Inhaltsstoffe als konventionelle Lebensmittel. Der Erfolg der Biolandwirtschaft beruhe lediglich auf Weltanschauungen, nicht auf wissenschaftlichen Fakten. „Biolandwirtschaft entwickelt sich nur dank eines Mythos, den ihre Befürworter um sie herum errichteten. Ihre Kriterien sind zudem vollkommen willkürlich“, so die Professorin für Biotechnologie.

 

Sie hält den Ökoanbau außerdem für ziemlich ineffizient. „Wenn Sie einen Sack Dünger kaufen, müssen Sie kein Land freihalten, auf dem Sie Futter für Tiere produzieren, deren Dung Sie anschließend auf den Feldern ausbringen. Deswegen braucht die Biolandwirtschaft viel größere Flächen – sie ist ungefähr nur halb so effizient wir die konventionelle Landwirtschaft.“ Fedoroff verweist in diesem Zusammenhang auf die Herausforderung der Landwirtschaft, 7 Mrd. Menschen mit immer geringerer Fläche ernähren zu müssen.

 

Die Amerikanerin geht sogar noch einen Schritt weiter und deutet auf zunehmende Lebensmittelvergiftungen durch Bioprodukte hin. „Ein Beispiel dafür war die EHEC-Epidemie im letzten Jahr, die über 50 Todesopfer forderte.“ Ihrer Meinung nach ist die Biolandwirtschaft gefährlicher, nicht besser für die Erde und nicht besser für die Menschen. Und ihre Produkte schmeckten nicht besser, das hätten Blindverkostungen immer wieder bestätigt.


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"Biobauern dürfen Bakterium ausbringen, in GVO ist es verpönt!"


Auf die immer stärker eingesetzte Gentechnik in der konventionellen Landwirtschaft angesprochen sagt Fedoroff klar, dass sie keine Gründe dafür sieht, warum man nicht auch im Bioanbau Gentechnik einsetzen sollte. „Genetisch veränderte Bioprodukte wären möglich, wenn die unwissenschaftlichen Zertifizierungsregeln es nicht verbieten würden.“ Für sie sei es paradox, dass Biobauern das Bakterium Bacillus thuringiensis auf ihre Felder sprühen dürften; „es ist ihr wichtigstes Pestizid“. Wenn man jedoch das aktive Gen dieses Bakteriums in eine Pflanze überträgt, um sie gezielt gegen Schädlinge resistent zu machen, sei das in der Biolandwirtschaft verboten. „Man darf also das ganze Bakterium versprühen, was viel gefährlicher ist, aber das einzelne Gen nutzen, das darf man in der Biolandwirtschaft nicht. Pardon, aber das ist verrückt!“, so die 70-jährige Wissenschaftlerin.

 

Genauso kritisch sieht sie in dem NZZ-Interview die Biokraftstoffe. „Biotreibstoffe geben den Menschen das Gefühl, etwas Gutes zu tun. Aber das ist eine Illusion. Dieser Sprit ist für niemanden besser, und sie können die Welt nicht mit Energie versorgen“, stellt sie klar. Für „verrückt“ hält Fedoroff daher die Förderungen in diese „Illusion“, anstatt mit dem Geld die Landwirtschaftsforschung zu unterstützen. (ad)

 

 

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