Die Bundesregierung will den Anteil der Flächen mit natürlicher Waldentwicklung bis 2020 in Deutschland ausdehnen. Das Ziel von 5 % sehe sie dabei als ausgewogenen Kompromiss. Gleichzeitig leiste Deutschland damit einen angemessenen Beitrag zum globalen Schutz der Wälder. Allerdings seien die Wälder mit natürlicher Entwicklung nicht gleichzusetzen mit Wäldern, die unter Totalschutz stehen. Vielmehr handele es sich bei Wäldern mit natürlicher Waldentwicklung um eine heterogene Flächenkategorie, erläutert die Regierung. Dazu gehörten Kernzonen von Nationalparken und Biosphärenreservaten wie Naturwaldreservate, Referenzflächen und die in kleinflächigem Mosaik längerfristig ungenutzten Waldflächen im Privatwald.
Die Regierung räumt aber auch Erfassungsprobleme ein. Beispielsweise sei der Teil der Waldfläche, der nicht aufgrund eines rechtsförmigen Aktes, sondern infolge einer Eigentümerentscheidung einer natürlichen Entwicklung unterliege, statistisch nicht hinreichend quantifizierbar. Zudem sei das Kriterium "natürliche Waldentwicklung" im Rahmen einer statistischen Erhebung wie der Bundeswaldinventur kaum feststellbar. Die Linken sehen darin den Beweis, dass die Bundesregierung über den Zustand des Waldes "keine Ahnung" habe.