Für die Umstellung vom Fahrsilo auf Ballensilage wirbt das Chemieunternehmen Dow und zitiert dazu einige Fachleute. So habe Dr. Johannes Thaysen von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein erklärt, dass durch die niedrigen Milchauszahlungspreise von weniger als 20 Cent pro Kilogramm Milch und durch den anhaltenden Biogasboom der Hofanlagen auf Güllebasis der Flächenbedarf für Silomais zulasten des Ackergrünlandes dramatisch ansteige. Die Folgen seien ein relativ kleiner Dauergrünlandanteil mit der Nutzung als Grassilage im Vergleich zum Maissilageanteil in den Betrieben. "Kleinere Flächengrößen, weit entfernt liegende Teilflächen oder die Nutzung von Spätsommer- und Herbstschnitten lassen sich daher kostengünstiger mit Ballen erstellen als in Fahrsiloanlagen", sei Dr. Thaysen überzeugt.
Leider existierten bei größeren Futterbaubetrieben noch Vorurteile bezüglich der Kosten der Ballensilagebereitung, wird der Fachmann weiter zitiert. Beziehe man die Gesamtkosten der Verfahren jedoch auf die Tonne Silage, unter Berücksichtigung auch der Lagerkosten, so existierten oft Unterschiede von Fahrsilo- und Ballensilage bis zu 10 Euro pro Tonne Siliergut. Dabei seien die geringeren Silierverluste und auch die höheren Entnahmekosten des Ballensilierverfahrens berücksichtigt, so Dr. Thaysen.
Auch die künftige Wetterentwicklung sollte der Landwirt laut Dow nicht außer Acht lassen. "Wie Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes zeigen, nimmt der Klimawandel drastisch an Fahrt auf. Die Folgen sind extreme Wetterkapriolen in einem Ausmaße und einer Geschwindigkeit der Wetteränderung, wie wir sie bisher nicht gekannt haben, so Dr. Johannes Thaysen weiter. Langanhaltende Trockenperioden mit niedrigen Graserträgen pro Hektar, unwetterartige Nassperioden mit Starkregen, hohen Windgeschwindigkeiten und Gewitter würden zunehmen.
Daher müssten Landwirte in Zukunft Silage immer dann herstellen, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet.