Steigende Durchschnittstemperaturen und züchterische Fortschritte sorgen dafür, dass der Sojaanbau auch in Skandinavien langsam Fuß fasst. Wie Fredrik Fogelberg vom schwedischen Institut für Land- und Umwelttechnik (JTI) vergangene Woche gegenüber der Zeitung Landbrukets Affärstidning (ATL) berichtete, konnte ein dreijähriges Pilotprojekt zum Sojaanbau in Südschweden erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Mit dem Projekt habe man die zukünftigen Chancen Schwedens für eine höhere Eigenversorgung mit Eiweißfuttermitteln untersuchen wollen.
Hintergrund sei auch die problematische Erzeugung von Soja in den heutigen Herkunftsländern gewesen, die ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien oft nicht genüge. Laut Fogelberg wurden im vergangenen Jahr im Rahmen des Projekts auf rund 40 ha im Süden des Landes verschiedene Sojasorten angebaut. Dabei handelte es sich um Neuzüchtungen aus Tschechien und Österreich, da ältere Varietäten für die skandinavischen Bedingungen keine ausreichende Winterhärte aufweisen. Im Schnitt wiesen die Feldversuche Erträge von 2 t/ha auf, was nach Angaben der Forscher vom JTI in etwa dem Niveau entspricht, das auch in Tschechien oder Deutschland erreicht wird.
In einem nächsten Schritt sollen nun die Verarbeitungsmöglichkeiten in der heimischen Futter- und Lebensmittelindustrie getestet werden. Auch beim Anbau der exotischen Eiweißpflanze geht es Fogelberg zufolge weiter aufwärts. Der Fachmann erwartet in diesem Jahr eine schwedische Sojaanbaufläche von rund 60 ha. AgE/br