In Spanien haben die führenden Agrarverbände für den 21. November zu einem "Marsch auf Madrid" bzw. einer generellen Mobilmachung aufgerufen. Die Großkundgebung soll unter dem Motto "Die Landwirtschaft geht zugrunde, wir fordern Lösungen" stehen. Ebenfalls Unterstützung haben bereits die Agrargenossenschaften zugesichert.
Laut den Verbänden befinden sich die Tierhalter und Ackerbaubetriebe seit mehr als zwei Jahren in einer tiefen Krise, da ihre Rentabilität aus verschiedenen Gründen nicht mehr gesichert sei. Bauernpräsident Pedro Barato, der dem Spitzenverband ASAJA vorsteht, beklagte, dass die landwirtschaftlichen Einkommen im Zeitraum 2003 bis 2008 um 26 % gesunken seien, wobei sich die Betriebsmittel um 34,3 % verteuert hätten.
Erschwerend kommt nach Aussage von Barato hinzu, dass die Ausgleichszahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik bei der letzten Reform deutlich gekürzt worden seien und außerdem der Bereich erneuerbare Energien als eines der möglichen Zusatzeinkommen für die Landwirtschaft in Spanien vom Gesetzgeber noch immer nicht entsprechend gefördert werde.
Die Forderungen der Agrarverbände konzentrieren sich ihren Sprechern zufolge auf angemessene Erzeugerpreise, eine effiziente Marktregulierung und auf mehr Preistransparenz bei den wichtigsten Produktionsfaktoren wie Dünger, Strom, Diesel oder Futtermittel. Zugleich ist den Verbänden die von Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero angekündigte Erhöhung der Mehrwertsteuer ab Januar 2010 ein Dorn im Auge. Wenn diese schon angehoben werden solle, müsse dies auch bei der Pauschalierung berücksichtigt werden, forderten die Agrarverbände.