In Irland geht die Wirtschaftskrise in diesem Herbst mit einem kräftigen Preisrutsch einher. Nach Angaben des Statistikamtes in Dublin ermäßigten sich die Preise im September 2009 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 6,5 %. Dies war unter anderem auf eine Verbilligung von Lebensmitteln um 6,0 % zurückzuführen. Für Wasser, Strom und Treibstoffe mussten die Iren sogar 28,5 % weniger bezahlen als vor Jahresfrist.
Der Präsident des irischen Bauernverbandes (IFA), Padraig Walshe, kritisierte anlässlich der Bekanntgabe der Zahlen einen Preiskrieg im Einzelhandel. Angesichts eines in diesem Jahr erwarteten Rückgangs der landwirtschaftlichen Einkommen um 25 % könnten die Bauernfamilien diesem Preisdruck nicht standhalten. Es gebe gesetzgeberischen Handlungsbedarf, was den Einzelhandel angehe, betonte Walshe. So müsse die Regierung einen verpflichtenden Verhaltenskodex für die Supermärkte mit einem unabhängigen Schiedsgericht einführen. Der Verhaltenskodex müsse dem Grundsatz des "fairen Handels" folgen, Unter-Einstandsverkäufe und Kampfpreise verbieten sowie für gerechte Teilhabe an der Wertschöpfung in der Lebensmittelkette sorgen.