EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis sieht in dem von Deutschland geplanten staatlichen Tierwohllabel die Chance, Tierwohlstandards und einen geringeren Antibiotikaeinsatz durchzusetzen. Der dadurch höhere Preis gehe aber zu Lasten der Verbraucher, gab der Litauer zu bedenken.
Er machte deutlich, dass er keine Abschottung einzelner Länder im EU-Markt durch besondere Standards wolle. Daher hat sich dafür ausgesprochen, die Debatte über das Tierwohl in der Nutztierhaltung auf die europäische Ebene zu heben. Er schob das Thema an die zukünftige Kommission. Diese müsse das Thema angehen und gegebenenfalls Vorschläge dazu vorlegen.
ASP: Zusammenarbeit der EU mit Nachbarländern
Mit Blick auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) zog der EU-Gesundheitskommissar eine positive Zwischenbilanz. Er lobte die Eindämmung der ASP in Tschechien. Er mahnte aber trotzdem zur Wachsamkeit in den Mitgliedstaaten. Bei dem Kampf gegen die ASP kommt es nach Einschätzung des Litauers aber nicht nur auf eine grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen den EU-Ländern an, sondern auch auf eine enge Kooperation mit den Nachbarn aus Russland, der Ukraine, Weißrussland und Moldawien. Er hob vor allem die Kontrollen an den Haupttransportrouten, die effektive Wildschweinjagd sowie die Sicherheitsmaßnahmen auf den Betrieben hervor.
Länder mit betroffenen Gebieten bekommen Hilfen von der EU:
- Landwirte und Jäger bekommen 70 % der Kosten für die Entsorgung von infizierten Tieren und die Desinfektion der Fundstellen ersetzt.
- Kampagnen zur Vorbeugung der ASP bezuschusst die EU ebenfalls.
Für weitere Beihilfen sind die Mitgliedsländer selbst verantwortlich.