"Wenn wir jetzt nicht kämpfen, müssen wir unseren Hof aufgeben", sagt die 46-jährige Dorothee Kruck, die mit ihrer Familie wie jedes Jahr die Kuhherde auf die Sommerweide treibt. "Mit 200 Kühen sind sie dabei" heißt die ZDF-Reportage in der Reihe "37 Grad", die an diesem Dienstag um 22.15 Uhr zu sehen ist. Wie die dpa vorab weiter berichtet, steht die Mutter von sechs Kindern mit ihrer Großfamilie am Scheideweg: Wegen der gesunkenen Einnahmen aus dem Milchverkauf können sie und ihr Mann Johannes (46) die Familie kaum noch ernähren. Pro Liter Milch bekommen sie nur noch halb so viel wie im Vorjahr, das reicht einfach nicht, um den Betrieb in Baden-Württemberg zu erhalten. 7000 Euro Verlust pro Monat sind auch durch noch härteren Arbeitseinsatz der ganzen Familie nicht wettzumachen. Die Krucks sind kein Einzelfall: Jedes Jahr sterben in Deutschland Tausende von Bauernhöfen und die Lage wird durch die Wirtschaftskrise noch schlimmer. Niedrigpreise für Milch und Milliardenhilfen für die Banken - diese Kombination kommt bei den Bauern nicht gut an. Das Drama vom «Unteren Railhof» der Krucks im Hohenloher Land steht stellvertretend für den drohenden Untergang eines Berufszweigs und der Großfamilie als Lebensform. Die Familie steht nun vor der Entscheidung: Soll sie den seit 30 Jahren bestehenden Hof aufgeben und arbeitslos in eine fremde Stadt ziehen oder ein Landleben in Schulden unterhalb des Existenzminimums führen?