News
Über 1 000 Milchbauern protestieren am Brenner
Auf dem Brenner hat heute eine Protestaktion der italienischen Milchbauern begonnen. Wie der ORF berichtet, haben sich rund 1 000 "sehr aufgebrachte" Demonstranten auf einem Autobahnparkplatz versammelt, um gegen die Einfuhr von ausländischen Milchprodukten zu protestieren.
Auf dem Brenner hat heute eine Protestaktion der italienischen Milchbauern begonnen. Wie der ORF berichtet, haben sich rund 1 000 "sehr aufgebrachte" Demonstranten auf einem Autobahnparkplatz versammelt, um gegen die Einfuhr von ausländischen Milchprodukten zu protestieren. Die Bauern begrüßen die Initiative des italienischen Landwirtschaftsministers Luca Zaia. Vor allem Produkte aus Deutschland, Polen, Ungarn und Rumänien, die um 16 Cent pro Liter eingeführt würden, ruinierten die italienische Wirtschaft, kritisieren die Demonstranten. Ausländische Milch würde als italienische Ware etikettiert und dann verkauft werden. Für den Kunden sei es nicht möglich, die eingeführten Produkte von den heimischen Erzeugnissen zu unterscheiden. Über den Brenner reisen Milliarden von Liter Milch und Milchpulver pro Jahr nach Italien, ohne jegliche Information für die Konsumenten, klagt der Bauernverband Coldiretti. Er will die italienische Milchproduktion mit einem transparenten Etikettensystem "vom Stall bis zum Supermarktregal" schützen, schreibt heute das "Neue Volksblatt" aus Linz.
Der italienische Landwirtschaftsminister, Luca Zaia, berichtete, dass er den Protest der Milchbauern unterstütze und am Dienstag an ihrer Seite stehen werde. Heute morgen hat er dort einen Vorschlag vorgestellt, den die italienische Regierung in Brüssel zur Lösung der Probleme des europäischen Milchsektors vorlegen will, so die Zeitung weiter. "Mit unserem Plan wollen wir nicht-konkurrenzfähige Milchproduzenten mit Anreizen anregen, den Sektor zu verlassen. Im EU-Raum gibt es zwei Millionen kleine Milchproduzenten mit weniger als 20 Kühen. Die Produktionskosten sind sehr hoch, während die Bauern 28 Cent für einen Liter Milch bekommen. Dies erklärt den Rückgang in der Produktion und des Exports von Milch und Käseprodukten. Dieses Problem betrifft nicht nur Italien, sondern auch Österreich, Frankreich, Deutschland und die Niederlanden", erklärte Zaia. Eine ähnliche Demonstration ist am Mittwoch am italienisch-französischen Grenzübergang Frejus geplant.