Die von Kartellamtsverfahren und sinkenden Mehlpreisen gebeutelte VK Mühlen AG befindet sich weiterhin in schwierigem Fahrwasser. Wie aus dem am vergangenen Freitag veröffentlichten Finanzbericht der Hamburger für das Halbjahr zum 31. März 2010 hervorgeht, rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von rund 11 Mio. Euro.
Es sei nicht auszuschließen, dass sich der Rückstellungsbedarf für die Kartellverfahren zu einem späteren Zeitpunkt erhöhen werde, doch sei eine zuverlässige Schätzung des eventuellen Erhöhungsbetrages derzeit nicht möglich, so der Konzern, der Ende Februar seinen Vorstandsvorsitzenden Rolf Brack abberufen hatte.
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2009/10 hat VK Mühlen rund 763 000 t Brotgetreide vermahlen, was einem Marktanteil von weiterhin rund 18 % bis 19 % an der Inlandsvermahlung entspricht. Insgesamt wurden im Konzern 1,069 Mio. t Getreide, Reis und Hülsenfrüchte verarbeitet, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Plus von 3,3 % gleichkommt. Allerdings verringerte sich der Umsatz des Unternehmens um 53 Mio. Euro oder 16 % auf 270 Mio. Euro. Dies führt VK Mühlen auf die Lage am Mehlmarkt zurück.
Trotz der schwachen Aussichten beim Ergebnis beschloss die Hauptversammlung der VK Mühlen vergangene Woche, für das Geschäftsjahr 2008/09 eine Dividende von 1,04 Euro je Stückaktie auszuzahlen, was einem Gesamtbetrag von 1,78 Mio Euro entspricht. In die Gewinnrücklage werden demnach 5,93 Mio. Euro eingestellt.