Offener Schlagabtausch zwischen Monsanto und DuPont Die beiden Saatzuchtunternehmen Monsanto und DuPont behaken sich bekanntlich schon länger. Zuletzt ging es vor Gericht in einem Patentstreit um ein geschütztes Gen in einer herbizidtoleranten Sojabohne. Nun ist allerdings eine offene Auseinandersetzung ausgebrochen. Wie das Wall Street Journal berichtet, warf Monsanto-Chef Hugh Grant seinem Kollegen Charles O. Holliday Jr. in einem Brief am Montag vor, Monsanto in der Öffentlichkeit als Monopolisten in Verruf zu bringen. Dies sei weit entfernt von einem ehrenwerten Verhalten eines anständigen Konkurrenten, so Grant. DuPont sei "verlogen, unehrlich und geradezu betrügerisch".
Er sei außerdem bestürzt darüber, dass DuPont offensichtlich gezielt eine kleine kritische Gruppe von Farmern finanziell unterstütze, die gegen Monsantos GVO-Saaten Stimmung macht. Er meint hier die "Organization for Competitive Markets OCM", die sich allgemein gegen die Konzentration von Agrarkonzernen und Ausnutzung ihrer Macht einsetzt. Dies sei nur die Spitze des Eisbergs an schmutzigen Tricks, rechtfertigte der Anwalt des Konzerns, Scott Partidge, den Anlass für den Brief.
Hugh Grant
DuPont sagte in einer ersten Stellungnahme, man werde angemessen antworten, es gebe genügend Argumente, warum die Praktiken von "Monsantos Monopoly auf den Schultern der Farmer illegal" wären, erklärte Unternehmenssprecher Anthony Farina am Dienstag der Washinton Times. Monsanto fahre eine sehr aggressive und irreführende Kampagne, die man vor Gericht klären werde. Es gebe kein Problem mit DuPont, sondern mit dem Wettbewerb.
Ungelegen kommt Monsanto laut dem Wall Street Journal nun aber auch, dass das US-amerikanische Justizministerium offenbar die Marktverhältnisse und den Einfluss der Saatgutindustrie prüfen will. Diese überraschende Neuigkeit verkündete der stellvertretende Leiter des US-Kartellamtes, Philip J. Weiser, am 7. August bei der Jahresversammlung der Farmer-Organisation OCM, worin Grant - wie oben beschrieben - einen von DuPont eingefädelten Angriff sieht. Weiser sagte den Bauern zu, die Obama-Regierung werde die Monopole und eventuelle Wettbewerbsverstöße unter die Lupe nehmen und entsprechende Gesetze für den Agrarsektor erlassen. Der Regierung sei die verzwickte Lage der Farmer jetzt bewusst. Genau dies hatten Kritiker schon seit Jahren gefordert.