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topplus Aus dem Heft

Derzeit sind gute Nerven gefragt

Lesezeit: 4 Minuten

Beobachter rechnen mit Anschlusskäufen heimischer Verarbeiter und stetigen Exporten. Die Coronakrise belastet aber den Markt und deckelt die Preise. Wie geht es weiter?


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◁ Zu unseren Preisen


Die Preisangaben in der Übersicht beziehen sich auf Erzeugerpreise für Anlieferung von mind. 10 t frei Lager des Handels (o. MwSt.). Bei Verladung im Streckengeschäft können 5 bis 7,50 €/t höhere Preise erzielt werden. Ob die von uns genannten Preise im Einzelfall erzielbar sind, hängt auch vom lokalen Wettbewerb und der Verhandlungsposition (u.a. Kauf von Betriebsmitteln) des einzelnen Landwirtes ab.


Qualitätskriterien: E-Weizen: mind. 14% RP, 50 Sedi, 250 Fz, 78 kg/hl; A-Weizen: 13% RP, 40 Sedi, 240 Fz; Brotweizen: mind. 12% RP, 30 Sedi, 220 Fz, 76 kg/hl; Futterweizen: mind. 11,5% RP, 76 kg/hl; Brotroggen: mind. 120 Fz, max. 0,05% Mutterkornbesatz; Futtergerste: mind. 63 kg/hl; Braugerste: 11,5% RP, 95% Keimenergie, 90% Vollgerste (>2,5 mm).


Welcher Begriff wird wohl seit einigen Wochen im Internet am meisten gesucht? Richtig: es ist „Corona“. Dieses Virus ist aber nicht nur im Internet ein bestimmendes Thema, sondern mittlerweile auch an den weltweiten Agrarmärkten. Manche Beobachter machen es sich allerdings zu leicht, wenn sie Preisveränderungen jetzt nur noch dem Virus in die Schuhe schieben. Noch gibt es keine großflächigen Handels- oder Transportbeschränkungen. Schiffe, Lkw, Züge usw. können bis auf wenige Ausnahmen (z.B. in China) problemlos und vor allem zeitnah be- und entladen werden.


Verfallen Sie nicht in Panik!


Die Coronahysterie mag denn auch als Erklärung für Preisausschläge an Terminbörsen taugen. „Dort prägen Meinungen und Gerüchte an manchen Tagen in der Tat mehr den Kurs als es die harten Fakten tun“, meint ein Börsenkenner. Die jüngste Delle bei den realen Kassanotierungen ist aber eher saisonalen Gründen zuzuschreiben. Landwirte, die noch unverkauftes Getreide lagern, sollten sich nicht verunsichern lassen, falls ihr Abnehmer jetzt mit fadenscheinigen Argumenten bei den Preisen mauert. Schon morgen wird bzw. muss er eventuell schon wieder nachbessern.


Denn der weltweite Verbrauch, auch der industrielle (vgl. Übersicht unten), liegt auf hohem Niveau. Bis zur Ernte 2020 vergehen zudem noch einige Monate, und bis dahin müssen noch einige Versorgungslücken gestopft werden.


Die Mischfutterindustrie arbeitet soweit es geht in puncto Rohstoffe just in time, es werden also keine sehr großen Vorräte angelegt. Das gilt besonders, seitdem die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Polen kurz vor der Grenze zu Deutschland angekommen ist. „Viele Mischer befürchten, im Fall der Fälle auf ihrem Futter sitzen zu bleiben“, erklärt ein Branchenkenner. Soweit ist es allerdings noch nicht. Noch ordern die hiesigen Firmen und auch die Mischer in Benelux stetig Getreide.


Letzteres trifft auf das Geschäft mit der Mühlenwirtschaft seit einigen Tagen nicht mehr zu. „Es gibt zwar Anfragen, aber kaum reale Abschlüsse“, sagt ein westdeutscher Makler. Er erklärt das mit der Spekulation einiger Mühlen auf sinkende Einstandspreise für backfähigen Weizen und Roggen. Dass viele Firmen bereits bis zur Ernte 2020 versorgt sein sollen, hält er für reine Meinungsmache. Er warnt aber davor, auf steigende Prämien (Preisaufschläge) für A- und E-Weizen zu spekulieren. Solche Qualitäten erzielen in der Tat momentan allenfalls beim Drittlandgeschäft attraktive Zuschläge.


Nennenswerte Prämien für Spitzenweizen werden derzeit fast nur im Einzugsgebiet der norddeutschen Seehäfen Hamburg und Rostock notiert sowie an frachtgünstig dazu gelegenen Binnenwasserplätzen. Das rege Drittlandgeschäft – die EU liegt beim Weizen- und Gerstenexport in der laufenden Saison 2019/20 weit über der Vorjahreslinie – stützt aber auch an anderen Standorten die Notierungen.


Deutscher weizen ist gefragt


Bislang machten vor allem die eher mäßigen Standardqualitäten aus Frankreich und Rumänien in vielen Drittländern das Rennen. Beobachter sprechen von „besserem Futterweizen“. Seit einiger Zeit kommen aber auch vermehrt deutsche Anbieter von Qualitätsweizen zum Zuge. Neben unseren traditionellen Abnehmern auf dem afrikanischen Kontinent sind zuletzt auch türkische Importeure mit hiesigen Exporteuren ins Geschäft gekommen.


joerg.mennerich@topagrar.com

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