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Die Preisschere öffnet sich weiter

Lesezeit: 3 Minuten

Schwache Getreidequalitäten sind oft nur zu mäßigen Kursen abzusetzen, einwandfreie Ware erzielt hingegen regional attraktive Aufschläge. Bleibt der Markt so zweigeteilt?


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Die Ernte 2021 wird Getreide- und Rapsanbauern in schlechter Erinnerung bleiben. Statt fehlender Niederschläge hat in diesem Jahr verbreitet zu starker und zu häufiger Regen die zuvor durchaus optimistischen Erntehoffnungen wieder zunichte gemacht. Das gilt nicht nur für die Regionen, in denen die Ackerflächen im Juli 2021 regelrecht abgesoffen sind, sondern zumindest im Hinblick auf die Qualitäten fast bundesweit.


Geringe Hektolitergewichte, schwache Fallzahlen, Auswuchs usw. sind derzeit in Deutschland eher die Regel als die Ausnahme. Dafür drohen empfindliche Preisabzüge. Zudem müssen viele Getreidepartien getrocknet werden, was den Erlös zusätzlich schmälert, und zwar wegen der teuren Energie heftiger als in früheren Jahren. Dass auf der anderen Seite attraktive Aufschläge für einwandfreie Ware ausgelobt werden, ist für die meisten Betriebsleiter und -leiterinnen nur ein schwacher Trost. Viele fragen sich überdies: „Soll ich jetzt die Gunst der Stunde nutzen und z.B. meinen guten Mühlenweizen oder die exportfähige Futtergerste verkaufen? Oder warte ich ab, ob im Spätherbst noch mehr drin ist“


Begrenzen Sie Ihr Risiko!


Damit kein falscher Eindruck entsteht: Es gibt Studien und Prognosen, nach denen in den Märkten für Brot- und Futtergetreide im Verlauf der Saison 2021/22 wirklich ein Haussepotenzial schlummert. Das Hauptargument der jeweiligen Analysten sind die nach unten korrigierten Ernte- und erhöhten Verbrauchsschätzungen.


Der Internationale Getreiderat (IGC) das US-Agrarministerium (USDA) und andere Organisationen, die Berichte zur weltweiten Versorgung mit Getreide, Raps usw. herausgeben, haben ihre Angebotszahlen während der vergangenen Monate immer wieder gesenkt, das USDA sogar erst kürzlich (s. Übersicht). Und die weltweiten Vorräte werden voraussichtlich etwas abnehmen. Von einer weltweiten Unterversorgung kann aber keine Rede sein.


Sie sollten sich als Landwirte also nicht verleiten lassen, mit vollem Risiko auf stark steigende Preise zu spekulieren. Falls Sie es noch nicht getan haben, sollten Sie zumindest mit Teilmengen zeitnah auf Nummer sicher gehen. Und trennen Sie sich auch von den schwachen Qualitäten. Je mehr Brotweizen oder -roggen nur noch über den Futtertrog verwertet werden kann, desto stärkere Preisabschläge drohen für solche Partien. Auch das Thema „Mykotoxine“ könnte Druck auf die Preise hervorrufen. Gleiches gilt für die Afrikanische Schweinepest.


Ansonsten Ruhe bewahren


In vielen Regionen Deutschlands hat sich die Preisschere zwischen einwandfreiem Getreide und schwächeren Partien weit geöffnet. Das belegen die großen Spannen in unserer Erzeugerpreisübersicht auf der Seite 135. Folgende Getreidearten und -qualitäten versprechen weiterhin attraktive Erlöse:


  • Exportweizen und -gerste sind im Einzugsgebiet der norddeutschen Seehäfen rege gefragt und bleiben es vorläufig auch. Trotz der Konkurrenz aus dem Schwarzmeerraum spekulieren hiesige Exporteure auf gute weltweite Absatzchancen für EU-Getreide.
  • Einwandfreies Futtergetreide trifft bei der Mischfutterindustrie auf stetiges Interesse. Sobald die schwachen Qualitäten durchgehandelt und verarbeitet sind, lassen sich vermutlich auch bessere Erzeugerpreise für Futtergetreide durchsetzen.
  • Preispotenzial nach oben vermuten Beobachter auch bei gutem Mühlenweizen. „Eventuell werden ja für A- und E-Weizen endlich mal wieder angemessene Prämien bezahlt“, sagt ein norddeutscher Getreidemakler. Das Gleiche hofft bzw. erwartet er bei Brotroggen mit hohen Fallzahlen.


joerg.mennerich@topagrar.com


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