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Optimisten setzen weiter auf Hausse

Lesezeit: 3 Minuten

Analysten bezweifeln zwar, dass die Getreidepreise noch viel Luft nach oben haben. Das ändert aber nichts an der festen Grundstimmung am Markt. Geht es so weiter?


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Viele Landwirte haben zuletzt etwas verwundert die Entwicklung der Börsenkurse für Brot- und Futtergetreide verfolgt. Dies aber nicht etwa wegen der Höhe der Terminkurse, sondern weil die realen Erzeugerpreise diese verbreitet nur recht eingeschränkt widerspiegelten. „Auch an absatzstarken Zuschussstandorten bewilligen die Abnehmer keine Prämien auf die Matif-Notierungen“, bestätigt ein norddeutscher Marktanalyst. Das ändert nach seiner Überzeugung aber nichts an der festen Verfassung des Getreidemarktes.


noch Anschlussbedarf


In der Tat: Verarbeiter tun zwar so, als seien sie schon bis zur Ernte 2021 mit passendem Getreide versorgt. Das halten Marktexperten allerdings zumeist nur für Versuche, optimistische Preiserwartungen der Landwirte und des Zwischenhandels zu deckeln. Hinter vorgehaltener Hand signalisieren etliche Abnehmer durchaus noch Interesse an Anschlusslieferungen.


Die Mischfutterindustrie klagt zwar über Schwierigkeiten, die stark gestiegenen Rohstoffkosten beim Mischfutter einzupreisen. Allerdings dürfte Letzteres vor allem dem Kampf um Marktanteile geschuldet sein. Insgesamt läuft das Mischfuttergeschäft stetig, und die Hersteller brauchen regelmäßig Nachschub an Getreide, Ölschroten und anderen Komponenten.


Auch bei heimischen Mühlen und anderen Getreideverarbeitern vermuten die meisten Beobachter noch Versorgungslücken bis zum Beginn der Ernte 2021. Wie groß der Bedarf wirklich ist, lässt sich aber schwer sagen, meint ein Branchenkenner. Besonders die Mehlmühlen „arbeiten“ mittlerweile mit sehr dünnen Rohstoffdecken. Und sie spekulieren auf einen frühen Erntestart. Falls der sich verzögert, müssen sie passendes Getreide nachordern.


Gleiches gilt für international tätige Getreidehändler, die noch Exportverträge erfüllen müssen. In den norddeutschen Seehäfen Hamburg und Rostock werden nach wie vor Schiffe mit passenden Qualitäten beladen. Der Haupttreiber am internationalen Getreidemarkt ist allerdings die rege Nachfrage Chinas. In der Saison 2020/21 wurden erstmals auch aus der EU, vor allem aus Frankreich, ansehnliche Getreidemengen ins Reich der Mitte exportiert.


Bleibt der Export Rege?


Optimisten gehen davon aus, dass der Drittlandexport den Getreidemarkt der EU auch in der kommenden Saison in Schwung halten wird. Dass es so kommt, ist aber nicht sicher. Wettbewerber aus dem Schwarzmeerraum und andere Konkurrenten der EU werden 2021/22 alles daran setzen, ihre internationalen Marktanteile zu verteidigen und eventuell sogar auszubauen.


Fakt ist: Je besser der Export läuft, desto wahrscheinlicher sind attraktive Erlöse. Wenn die Ausfuhren nicht laufen, droht hingegen Ungemach. Die Getreideernte in der EU-27 soll nämlich gut 4% größer ausfallen als im vergangenen Jahr (s. Übersicht oben). Brüssel rechnet u. a. mit rund:


  • 125,7 Mio. t Weichweizen (+6%) und 7,4 Mio. t Durum (+3%),
  • 71,6 Mio. t Körnermais (+10%),
  • 56,5 Mio. t Gerste (+2%),
  • 10,7 Mio. t Triticale (-6%),
  • 8,1 Mio. t Roggen (-11%) und
  • 7,6 Mio. t Hafer (-9%).


Falls sich diese Prognose annähernd bewahrheitet, dürfte der europäische Markt in der Saison 2021/22 zumindest auskömmlich versorgt sein. Schlagen Sie deshalb nicht jede Vorkontraktofferte kategorisch aus. Machen Sie bei attraktiven Konditionen rechtzeitig den Sack zu, und zwar auch schon für einen Teil der Ernte des Jahres 2022.


joerg.mennerich@topagrar.com

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