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Sitzen Sie die Schwäche am Getreidemarkt aus!

Lesezeit: 3 Minuten

Kaum liefen die ersten Drescher, sind die Kurse für Weizen, Gerste und Co. unter Druck geraten. Wer kann, sollte mit dem Verkauf warten, bis im Herbst die Nacherfassung beginnt.


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Gehören Sie zu denjenigen Erzeugerinnen und Erzeugern, die sich schon im Frühjahr zumindest für einen Teil der Getreide- und Rapsernte 2022 attraktive Vorkontraktpreise sichern konnten? Glückwunsch, denn mittlerweile werden deutlich niedrigere Kurse aufgerufen. „Rund ein Drittel fehlt bei Getreide und Ölsaaten zu den noch vor wenigen Wochen notierten Spitzenpreisen“, berichtet ein Händler. Das ist angesichts der drastisch gestiegenen Produktionskosten und der teils extremen Gebührensätze des Handels für Trocknung und Aufbereitung fatal. Optimisten glauben aber, dass sich die Situation bessert, sobald die erste saisonale Verkaufswelle vorbei ist.


Nicht die Nerven verlieren


Es wäre in der Tat falsch, die Saison 2022/23 schon abzuhaken, bevor sie richtig begonnen hat. Wenn Sie verkaufen müssen, um Ihre Liquidität zu sichern, oder weil Sie nicht lagern wollen oder können, werden Sie mit den aktuellen Preisen leben müssen. Ansonsten sollten Sie einwandfreie Qualitäten vorerst einlagern. Das gilt nicht nur für mühlenfähigen Weizen oder Roggen, sondern z.B. auch für Futtergerste.


Im Prinzip haben sich die Rahmenbedingungen, abgesehen vom Erntestart, nicht gravierend verändert:


  • Die Ukraine fällt weiterhin als wichtiger Exporteur von Weizen, Mais und Raps aus. Daran ändern auch die Versuche Russlands nichts, ukrainisches Getreide – wohl auf eigene Rechnung – am Weltmarkt zu Geld zu machen.
  • Die globale Nachfrage steigt stetig an. In armen Regionen, die auf Importe angewiesen sind, drohen regelrechte Hungersnöte, weil das Kapital fehlt, die benötigten Importe zu bezahlen.


Selbst wenn sich die bisher relativ optimistischen Erntevorhersagen bewahrheiten, wird die Versorgungsbilanz eng bleiben. Immer mehr Organisationen korrigieren ihre Prognosen für 2022/23 zudem sogar schon nach unten. Gründe dafür sind neben den Folgen des Angriffs Russlands auf die Ukraine für die dortige Landwirtschaft z.B. auch regionale Überschwemmungen, Dürren usw. Auch Brüssel hat jüngst neue, niedrigere Schätzungen herausgegeben (siehe Übersicht oben). Kritiker halten jedoch diese Zahlen immer noch für zu hoch.


Wie soll man reagieren?


In Deutschland soll die Gerste nach bisherigen Informationen in den Regionen, die genug Regen hatten, durchaus normale Erträge gebracht haben. Ansonsten sprechen viele Beobachter allerdings von eher enttäuschenden Ergebnissen, teils auch in puncto Qualität. Gleiches drohe, eventuell sogar noch ausgeprägter, beim Weizen, heißt es.


Ob Sie jetzt sofort verkaufen, oder unserer grundsätzlichen Vermarktungsempfehlung folgen, liegt natürlich bei Ihnen. Es gibt aber einige Punkte auf die Sie neben der Preisfindung achten sollten, damit aus einem auf den ersten Blick stolzen Gebot letztlich unter dem Strich nicht ein eher mäßiges wird:


  • Lassen Sie sich den Grundpreis und die Abrechnungskonditionen unbedingt schriftlich bestätigen.
  • Verhandeln Sie auf jeden Fall mit Ihrem Handelspartner über die Trocknungs- und Aufbereitungskosten, bevor Sie das Getreide oder den Raps liefern. Auch eventuelle Lagergebühren sollten Sie vorher klären.
  • Lassen Sie sich hinsichtlich der Abrechnung und Bezahlung nicht auf „das machen wir erst später, wenn wir mit der Erfassung der gesamten Ernte fertig sind“ vertrösten. Wenn Ihr Händler Sie mit den „Einheitsbedingungen des Getreidehandels“ knebelt, sollte er sich auch daran halten.


Und noch ein Appell, der evtl. nicht jedem gefällt: Halten Sie sich an Vereinbarungen! Das gilt für Erfasser/Verarbeiter, die aus heutiger Sicht vielleicht „zu teuer“ eingekauft haben, genauso, wie für Landwirte, die Kontrakte mit niedrigen Preisen abgeschlossen haben.


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