Ausschlaggebend für die positive Schätzung ist die größere Anbaufläche. Das ist das Ergebnis höherer Aufkaufpreise des Staates. Dieser kauft jedes Jahr zwischen dem 15. April und 15. Juni den Großteil der Inlandsernte auf, um damit die Versorgung mit subventioniertem Brot zu sichern. Die Inlandsernte reicht jedoch bei weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. Der Selbstversorgungsgrad liegt bei rund 40 Prozent, daher dürften die Importe nicht sinken, denn der Inlandsverbrauch wächst weiter.
Gegenüber dem Vorjahr könnte die Nachfrage auf 20,4 Millionen Tonnen steigen, das wären 300.000 Tonnen mehr als im Wirtschaftsjahr 2018/19. Das bedarf Weichweizenimporte in Höhe von 12,6 Millionen Tonnen, noch einmal 100.000 Tonnen mehr als im vorangegangenen Wirtschaftsjahr. Dabei wird der größte Anteil des Auslandsgeschäftes über das staatliche Getreideamt General Authority for Supply Commodities (GASC) abgewickelt.
Im laufenden Wirtschaftsjahr kaufte GASC mit Hilfe von 24 Ausschreibungen 6,13 Millionen Tonnen Mahlweizen, das sind acht Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei den Ausschreibungen hatte bislang Russland mit 3,9 Millionen Tonnen die Nase vorne, gefolgt von Rumänien (0,96 Millionen Tonnen), der Ukraine und Frankreich mit jeweils 0,48 Millionen Tonnen und den USA mit 0,3 Millionen Tonnen. AMI