In seiner jüngsten Veröffentlichung korrigierte das australische Amt für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) seine Prognose zur Weizenerzeugung im Wirtschaftsjahr 2019/20 gegenüber seinem Bericht vom Dezember 2019 um knapp 0,7 auf 15,2 Millionen Tonnen nach unten. Das wäre die kleinste Weizenernte seit zwölf Jahren. Hohe Temperaturen und Trockenheit während wichtiger Vegetationsphasen hat die Ernte vor allem in Westaustralien, der wichtigsten Anbauregion für Weizen geschmälert. Dort sollen nur noch 5,8 Millionen Tonnen Weizen gedroschen worden sein. Im Vorjahr erreichte die Erntemenge 10,2 Millionen Tonnen, obwohl die Anbaufläche nur sieben Prozent größer war. Dieses Minus kann von den größeren Weizenernten in den anderen Regionen nicht kompensiert werden.
Gleichzeitig schätzt ABARES die Gerstenernte im Wirtschaftsjahr 2019/20 auf 8,9 Millionen Tonnen und damit sogar fast 200.000 Tonnen größer als in seiner Dezemberprognose. Dennoch bleibt das Ergebnis damit unterdurchschnittlich. Im Vorjahr waren nur 8,3 Millionen Tonnen erzeugt worden.
Noch stärker als die Winterfrüchte werden in diesem Jahr die Sommerfrüchte unter der Dürre leiden. Das zeigt sich bereits in der Anbaufläche. Noch ist die Aussaat zwar nicht beendet, aber es zeichnet sich gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 66 Prozent auf 357.000 Hektar ab. Die wichtigste Sommerfrucht Australiens ist Sorghum, für den in diesem Jahr gerade einmal 143.000 Hektar zusammengekommen sind. Das ist eine 71 Prozent kleinere Fläche als im Vorjahr. AMI