Großbritannien hat seine Weizeneinfuhren im laufenden Wirtschaftsjahr 2012/13 als Reaktion auf witterungsbedingte Ernteeinbußen im eigenen Land fast verdreifacht. Wie die für Getreide und Ölsaaten zuständige Absatzförderungsorganisation (HGCA) mitteilte, haben sich die Importe der aktuellen Statistik zufolge von Juli bis November 2012 auf rund 1 Mio. t erhöht, nach lediglich 370 000 t im entsprechenden Vorjahreszeitraum; wichtigstes Herkunftsland war der Organisation zufolge Deutschland, und zwar mit einem Anteil von rund 40 %.
Damit wurden bereits gut die Hälfte der vom Londoner Landwirtschaftsministerium (DEFRA) für das Wirtschaftsjahr erwarteten Gesamtmenge von rund 2,1 Mio t eingeführt. Gleichzeitig exportierte Großbritannien laut HGCA im Berichtszeitraum rund 477 000 t, was einem Minus von 379 000 t gegenüber dem Vorjahr entsprach. Damit dürfte das Land nach bisherigem Stand vom Nettoexporteur zum Nettoimporteur werden. Diese Umkehrung der Vorzeichen in der Handelsbilanz dürfte vor allem auf die relativ niedrige Weizenernte 2012 zurückzuführen sein, die das DEFRA zuletzt auf 13,3 Mio t veranschlagte; das waren rund 13 % weniger als 2011. (AgE)