Coceral schätzt EU-Rapsernte 2020 weiter unter mehrjährigen Durchschnitt
Coceral hat die Mengenschätzung zwar leicht erhöht, wegen der erheblich reduzierten Anbaufläche dürfte die EU-Rapsernte 2020 aber deutlich unter dem langjährigen Mittel liegen.
Der europäische Dachverband der Getreide- und Ölsaatenhändler (COCERAL) schätzt in die EU-Rapsernte 2020 um 2,4 % höher ein als im Vorjahr, bleibt jedoch mit einer Menge von 17,1 Mio. t weit unter früheren Ergebnissen zwischen 21 bis 25 Mio. t zurück. Die Schätzer gehen fortgesetzt von einer erheblich reduzierten Anbaufläche von 5,6 Mio. ha aus. Lediglich die durchschnittlichen Flächenerträge sollen wieder die Marke von 30 dt/ha überschreiten
In den 3 größten Erzeugungsgebieten Frankreich, Deutschland und Polen mit einem Anteil von mehr als 50 % der EU-Erzeugung werden höhere als vorjährige Ergebnisse erwartet. In Frankreich soll die Erhöhung um 2,6 %, in Polen um 4,3 % und in Deutschland sogar um 12,3 % betragen. Ausschlaggebend sind etwas höhere Anbauflächen und sich am mehrjährigen Durchschnittswert orientierende Ertragserwartungen.
Für das Ex-EU-Mitgliedsland Großbritannien schätzt COCERAL einen Rückgang der Rapsernte von 18 % auf 1,4 Mio. t, der auf eine 17 %ige Flächenreduzierung und eine Ertragskürzung von 1,6 % beruht. Damit wird Großbritannien auf Rapseinfuhren angewiesen sein, die nach dem 31. Dez. 2020 nach neuen noch auszulotenden Handelsregeln stattfinden werden.
Nach Einschätzung von Marktbeobachter Heribert Breker (LWK NRW) wird die EU auch 2020 auf größere Importmengen zurückgreifen müssen, wenn man von früheren EU-Rapsverbrauchsmengen in der Höhe zwischen 23 bis 25 Mio. t ausgeht. Weltweit ist jedoch das Rapsaufkommen deutlich kleiner geworden. Die traditionellen Lieferländer Ukraine und Australien haben im Vorjahr nur schwache Ernten eingefahren, so dass die Vorratsbestände auf niedrigem Niveau liegen. Die Anbauflächen in diesen Gebieten ist beschränkt. Kanada als weltgrößtes Exportland produziert überwiegende GVO-Ware, die zum größten Teil für die EU nicht zugelassen ist.
Die Ernteschätzung zu einem solch frühen Zeitpunkt enthält naturgemäß noch eine Reihe von Risiken. Möglicherweise muß man zwar nicht mehr mit gravierenden Auswinterungsschäden rechnen, auch die Bodenwasservorräte haben sich wieder aufgefüllt, aber die Witterungsperiode in der kritischen Blüh- und Kornbildungsphase kann noch erhebliche Änderung der Ernteergebnisse bewirken.
Die Aussichten auf ein anhaltend hohes Preispotenzial bleibt bestehen. Entscheidend sind jedoch die Entwicklungen bei den Konkurrenzprodukten Palmöl und Soja.
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Der europäische Dachverband der Getreide- und Ölsaatenhändler (COCERAL) schätzt in die EU-Rapsernte 2020 um 2,4 % höher ein als im Vorjahr, bleibt jedoch mit einer Menge von 17,1 Mio. t weit unter früheren Ergebnissen zwischen 21 bis 25 Mio. t zurück. Die Schätzer gehen fortgesetzt von einer erheblich reduzierten Anbaufläche von 5,6 Mio. ha aus. Lediglich die durchschnittlichen Flächenerträge sollen wieder die Marke von 30 dt/ha überschreiten
In den 3 größten Erzeugungsgebieten Frankreich, Deutschland und Polen mit einem Anteil von mehr als 50 % der EU-Erzeugung werden höhere als vorjährige Ergebnisse erwartet. In Frankreich soll die Erhöhung um 2,6 %, in Polen um 4,3 % und in Deutschland sogar um 12,3 % betragen. Ausschlaggebend sind etwas höhere Anbauflächen und sich am mehrjährigen Durchschnittswert orientierende Ertragserwartungen.
Für das Ex-EU-Mitgliedsland Großbritannien schätzt COCERAL einen Rückgang der Rapsernte von 18 % auf 1,4 Mio. t, der auf eine 17 %ige Flächenreduzierung und eine Ertragskürzung von 1,6 % beruht. Damit wird Großbritannien auf Rapseinfuhren angewiesen sein, die nach dem 31. Dez. 2020 nach neuen noch auszulotenden Handelsregeln stattfinden werden.
Nach Einschätzung von Marktbeobachter Heribert Breker (LWK NRW) wird die EU auch 2020 auf größere Importmengen zurückgreifen müssen, wenn man von früheren EU-Rapsverbrauchsmengen in der Höhe zwischen 23 bis 25 Mio. t ausgeht. Weltweit ist jedoch das Rapsaufkommen deutlich kleiner geworden. Die traditionellen Lieferländer Ukraine und Australien haben im Vorjahr nur schwache Ernten eingefahren, so dass die Vorratsbestände auf niedrigem Niveau liegen. Die Anbauflächen in diesen Gebieten ist beschränkt. Kanada als weltgrößtes Exportland produziert überwiegende GVO-Ware, die zum größten Teil für die EU nicht zugelassen ist.
Die Ernteschätzung zu einem solch frühen Zeitpunkt enthält naturgemäß noch eine Reihe von Risiken. Möglicherweise muß man zwar nicht mehr mit gravierenden Auswinterungsschäden rechnen, auch die Bodenwasservorräte haben sich wieder aufgefüllt, aber die Witterungsperiode in der kritischen Blüh- und Kornbildungsphase kann noch erhebliche Änderung der Ernteergebnisse bewirken.
Die Aussichten auf ein anhaltend hohes Preispotenzial bleibt bestehen. Entscheidend sind jedoch die Entwicklungen bei den Konkurrenzprodukten Palmöl und Soja.