Die EU gibt 150 000 t Zucker aus Quotenüberschuss zum Verkauf am Binnenmarkt frei. Dafür haben am vergangenen Donnerstag die Mitgliedstaaten im zuständigen Verwaltungsausschuss grünes Licht gegeben. Allerdings erfolgt der Schritt wie bereits bei früheren Gelegenheiten nicht kostenlos: Die fällige Vermarktungsabgabe in Höhe von prohibitiven 500 Euro/t wurde nicht gestrichen, sondern lediglich auf 224 Euro/t gesenkt.
Nach Berechnungen der Europäischen Kommission entspricht die Vermarktungsabgabe damit rund 60 % des Preisunterschieds zwischen dem aktuellen EU-Zuckerpreis von 728 Euro/t und einem Weltmarktpreis von 363 Euro/t. Ferner steht es der Behörde frei, die Zölle für zusätzliche Importmengen aus Drittstaaten zu senken. Sie wird umgehend 54 000 t Rohrohrzucker zu einem verbilligten Mindestzollsatz von 195 Euro/t auf den Binnenmarkt lassen sowie darüber hinaus gut 8 500 t Weißzucker zu einem Satz von 240 Euro/t.
Der Sprecher von EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş nannte die festgesetzten Zölle und Abgaben vernünftig. Insgesamt will die Kommission in den kommenden Monaten 1,2 Mio t Zucker zusätzlich an den Binnenmarkt bringen, davon etwa jeweils zur Hälfte EU-Überschüsse und Importe. Die nächsten Ausschreibungsrunden sind für den 27. Februar, den 15. Mai und den 12. Juni vorgesehen. (AgE)