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FAO-Lebensmittelpreisindex: Aufwärtstrend im Februar fortgesetzt

Die FAO meldet höhere Preise für Rind- und Schaffleisch, aber sinkende für Schweinefleisch. Warum das so ist und wie sich die Getreide- und Ölpreise weltweit entwickelten, beschreibt der neue Bericht.

Lesezeit: 4 Minuten

Die weltweiten Preise für Agrarrohstoffe zeigten im Februar 2021 den neunten Monat in Folge nach oben. Dabei wurden die größten Steigerungen für Zucker und Pflanzenöle ausgemacht, berichtet aiz.info unter Berufung auf die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).

Der FAO-Lebensmittelpreisindex kletterte um 2,8 Punkte oder 2,4 % auf durchschnittlich 116 Punkte und somit auf den höchsten Stand seit Juli 2014.

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Der FAO-Lebensmittelpreisindex bildet monatliche Preisänderungen eines Korbs international gehandelter Nahrungsmittel ab.

Der FAO-Getreidepreisindex erreichte im Februar im Mittel 125,7 Punkte, das ist ein Plus von 1,5 Punkten oder 1,2 % gegenüber Januar beziehungsweise von 26,3 Punkten oder 26,5 % gegenüber dem Wert vom Februar 2020.

Der größte internationale Preiszuwachs von 17,4 % wurde für Sorghum registriert, was einem Anstieg von 82,1 % im Jahresvergleich entspricht und auf eine anhaltend starke Nachfrage aus China zurückzuführen ist. Auch die weltweiten Maispreise stiegen, wenn auch nur um 0,9 % gegenüber dem Vormonat. Die Exportpreise für Mais lagen im Februar gegenüber dem Vorjahr um 45,5 % höher, was die FAO mit einer regen Importnachfrage bei schrumpfenden Exportverfügbarkeiten begründete.

Dagegen blieben die Exportpreise für Weizen im abgelaufenen Monat nahezu stabil und überragten das Vorjahresniveau um 19,8 %.

Knappe Versorgungslage bei Pflanzenölen

Der FAO-Preisindex für Pflanzenöle stieg um 8,6 Punkte oder 6,2 % im Vergleich zum Jänner auf durchschnittlich 147,4 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit April 2012. Die anhaltende Aufwärtsbewegung spiegelte festere Preise für Palm-, Soja-, Raps- und Sonnenblumenöl wider. Nach oben ging es mit den internationalen Palmölpreisen zum neunten Mal in Folge aufgrund von Bedenken hinsichtlich niedriger Lagerstände in führenden Exportländern.

Auch die Soja-Notierungen zogen wegen der aktuell knappen Versorgungslage vor der neuen Ernte in Südamerika an. Die weltweiten Preise für Raps- und Sonnenblumenöl wurden durch niedrigere als ursprünglich erwartete Produktionsaussichten für 2021 in der EU sowie durch dezimierte Lagerstände in der Schwarzmeerregion beflügelt. Bemerkenswert fand die FAO, dass die Pflanzenölwerte auch von steigenden Rohölpreisen gestützt wurden.

Auch für den FAO-Milchpreisindex ging es im Februar ohne Unterbrechung zum neunten Mal nach oben. Mit einer Steigerung um 1,9 Punkte oder 1,7 % auf durchschnittlich 113 Punkte im Vergleich zum Vormonat näherte sich der Wert einem 40-Monats-Hoch. Die internationalen Notierungen für Butter stiegen im Februar vor dem Hintergrund reger Importgeschäfte mit China bei gleichzeitig begrenzter Exportware in Westeuropa.

Auch die Angebote für Vollmilchpulver zogen an, wofür umfangreiche Importkäufe sowie Bedenken über potenziell geringere Exportlieferungen aus Neuseeland aufgrund der dort vorherrschenden trockenen Wetterbedingungen den Ausschlag gaben. Die Preise für Magermilchpulver kletterten wegen niedriger Lagerstände und knapper Exportverfügbarkeiten in Europa ebenfalls nach oben.

Im Gegensatz dazu belastete die geringere Nachfrage nach Spotlieferungen in Verbindung mit hohen Lagerbeständen in den USA die Käsewerte, so die FAO.

Notierungen für Schweinefleisch im Minus

Für den FAO-Fleischpreisindex ergab sich im Februar nach einem Plus von 0,6 Punkten oder 0,6 % ein Wert von durchschnittlich 96,4 Punkten im Vergleich zum Januar, schreibt aiz.info weiter. Trotz des fünften monatlichen Anstiegs in Folge lag der Teilindex immer noch 4,1 Punkte oder 4 % unter dem Niveau des entsprechenden Monats des Vorjahres.

Konkret berichtete die FAO von höheren Preisen für Rind- und Schaffleisch, die sich durch ein knappes Angebot in wichtigen Produktionsregionen ergaben, welches durch eine geringere Verarbeitung in Ozeanien aufgrund von Herdenumbauten noch zusätzlich verstärkt wurde.

Im Gegensatz dazu gingen die Notierungen für Schweinefleisch zurück. Ursachen dafür waren geringere Einkäufe aus China bei einem gleichzeitig großen Überangebot und Anstieg nicht verkaufter Schweine in Deutschland, das auf die Afrikanische Schweinepest und des damit verbundenen andauernden Exportverbots für asiatische Märkte zurückzuführen war.

Die Preise für Geflügel waren laut FAO von einer verminderten Nachfrage aus China belastet - ungeachtet der Versorgungsstörungen durch die Winterstürme in den USA.

Der FAO-Zuckerpreisindex kletterte im Februar auf den höchsten Stand seit April 2017. Mit einem Zuwachs von 6 Punkten oder 6,4 % auf durchschnittlich 100,2 Punkte im Vergleich zum Vormonat handelt es sich dabei um den zweiten monatlichen Anstieg in Folge. Als Gründe nannte die FAO Bedenken hinsichtlich knapper weltweiter Vorräte in der Saison 2020/21 nach Produktionsrückgängen in wichtigen Erzeugerländern sowie einer starken Importnachfrage aus Asien.

Logistische Einschränkungen, die die Lieferungen aus Indien behinderten, und die Rallye der Rohölpreise, die dazu führen könnte, dass mehr Zuckerrohr für die Ethanol-Produktion in Brasilien verwendet wird, unterstützten die höhere Preisbildung. Ein größerer monatlicher Preissprung wurde allerdings durch Erwartungen für eine Produktionserholung in Thailand und für eine Rekordernte in Indien in der Saison 2021/22 gebremst, berichtet aiz.info aus dem FAO-Bericht.

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