Wie das Landwirtschaftsministerium mitteilte, wird an einem Standort der LWG eine „Indoorfarm“ eingerichtet. Für die genauere Umsetzung sei nun die Planungsphase angelaufen. „Wenn wir an die Landwirtschaft der Zukunft denken, müssen wir offen sein für neue Konzepte“, erklärte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Die LWG werde Möglichkeiten erarbeiten, wie die bayerischen Landwirte von den neuen Anbauverfahren profitieren könnten.
Ressourcenschonung im Fokus
Dem Ministerium zufolge hat die Landesanstalt bereits 2019 einen sogenannten LED-Mehrlagen-Kulturraum in Betrieb genommen. Durch eine optimierte Licht- und Wärmenutzung könne darin besonders ressourcenschonend gewirtschaftet werden. Das geschlossene System ermöglicht durch ein höheres Hygieneniveau zudem, Pflanzenschutzmaßnahmen zu verringern.
Kokosfaser statt Erde
Mittlerweile gibt es laut Ministerium schon Verfahren, die komplett auch auf Erde als Grundsubstrat verzichten. Mit dem bodenunabhängigen Pflanzenbau könne Gemüse unter immer gleichbleibenden Bedingungen produziert werden. Die Kultur von Tomaten, Gurken und Paprika auf Substraten wie Perlit oder Kokosfaser sei etabliert. „Mir ist bewusst, dass diese Verfahren für viele unserer landwirtschaftlichen Betriebe aktuell neu und ungewohnt sind, aber es gibt bereits erste erfolgreiche Konzepte in der Praxis“, so Kaniber. Unabhängig von der Jahreszeit hochwertiges regionales Gemüse zu produzieren und gleichzeitig weniger Wasser zu verbrauchen, weniger Nitrat auszutragen oder Pflanzenschutzmittel anzuwenden, „das sind faszinierende Perspektiven, die wir im Auge behalten sollten“, betonte die Ministerin.