Kurzfristig geht Franz-Josef Dickopp von der LWK NRW nicht von größeren Preissprüngen für Speisekartoffeln der Ernte 2011 aus. Erst in einigen Monaten könnte sich das Blatt wenden, so der Experte im Ldw. Wochenblatt Westfalen-Lippe. Bedingt durch die hohen Absortierungen ist die Netto-Vertütungsmenge wahrscheinlich insgesamt nicht viel größer als 2010. Landwirte, die im Frühjahr 2012 noch gute Qualitäten im Lager haben, werden auf einen aufnahmefähigen Markt mit entsprechenden Preisen treffen, so Dickopp.
Am Industriemarkt sei die Lage dagegen weit dramatischer. Seit Wochen bestimmen dort die belgischen Notierungen mit 2 bis 3 €/dt den Markt – und das, obwohl die Frittenfabriken auf Hochtouren laufen. Diese können aufgrund großer Nachfrage fast keine Vorräte für die Kühlhäuser aufbauen.
Wieder einmal zeige sich, dass eine EU-weit große Ernte für den Markt schon zu viel sei, so Dickopp weiter. Wenn dann auch noch Qualitätsprobleme hinzukämen, sei der Mark schnell völlig überfordert und unkalkulierbar.