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Nahrungsmittelpreise: FAO ruft zur Wachsamkeit auf

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat die Länder der Welt dazu aufgerufen, sich für künftige Explosionen der Nahrungsmittelpreise zu rüsten.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat die Länder der Welt dazu aufgerufen, sich für künftige Explosionen der Nahrungsmittelpreise zu rüsten. Nur weil die Aussichten derzeit relativ günstig seien, bedeute das nicht, es gebe kein Problem mehr, erklärte FAO-Generaldirektor José Graziano da Silva vergangene Woche anlässlich eines Treffens mit rund 30 Landwirtschaftsministern und EU-Agrarkommissar Dr. Dacian  Cioloş am Rande der Jahrestagung des Welternährungsausschusses (CFS) in Rom.


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Cioloş legte den Entwicklungsländern an Herz, ausreichende Getreidereserven für Krisenzeiten aufzubauen. Das sei ein natürlicher zweiter Schritt nach Einrichtung des Agrarmarktinformationssystems (AMIS). Gleichzeitig warnte der Kommissar davor, auf reine Produktionsanreize zu setzen. Die strukturelle Überproduktion müsse ebenso vermieden werden wie die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. Cioloş unterstrich die Bedeutung von Forschung und Entwicklung. „Die Landwirtschaft von morgen ist einen Wissenslandwirtschaft“, so der Rumäne. Besonders Kleinbauern und Familienbetriebe müssten Zugang zu diesem Wissen erlangen.


Vor dem Hintergrund, dass der CFS Leitlinien für verantwortungsvolle Investitionen erarbeiten will, plädierte Cioloş für die Berücksichtigung des Nachhaltigkeitsprinzips. Auch der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Robert Kloos, hob die Bedeutung von verantwortungsvollem Handeln hervor.


Bestände stabilisieren Preise


Graziano da Silva räumte ein, dass die Aussprache in einem weniger turbulenten Umfeld stattfinde als ein Jahr zuvor. Im Oktober 2012 waren die Minister noch unter dem Eindruck weiterer Preisspitzen zusammengekommen. Mittlerweile habe die Getreideproduktion angezogen, betonte der Brasilianer. Höhere Bestände dürften die Preise stabilisieren. Er erinnerte daran, dass der FAO-Getreidepreisindex aktuell um ein Fünftel unter dem Vorjahresniveau um die gleiche Zeit liege. Trotzdem müsse man wachsam bleiben. Die Weltmarktpreise lägen noch immer über dem langfristigen Mittel und dürften auch in den kommenden Jahren Schwankungen unterworfen sein.


Gelegenheit für Investitionen


Gleichzeitig unterstrich der FAO-Generaldirektor, auch wenn niedrigere Preise den Verbrauchern zugute kämen, sei die Aussicht auf Preissteigerungen keine vollkommen schlechte Nachricht. Die Stagnation während der vergangenen drei Jahrzehnte habe die Agrarwirtschaft in vielen armen Ländern negativ beeinflusst. Die zwei entscheidenden Fragen seien, wie einerseits Kleinbauern von höheren Preisen profitieren könnten und wie es andererseits gelinge, Familien mit niedrigem Einkommen vor den Auswirkungen zu schützen. Die gegenwärtige Situation biete die Gelegenheit für Investitionen in die Landwirtschaft. Die Politik müsse es Kleinbauern erleichtern, daraus Vorteil zu ziehen. Um Geringverdiener zu unterstützen, sprach sich Graziano da Silva für Sozialprogramme einschließlich Geldtransfers aus. Ferner sollten neue Wege gefunden werden, Sozialmaßnahmen und Unterstützung für die Agrarproduktion zu verknüpfen. In fünf afrikanischen Ländern startete die FAO vor kurzem ein Pilotprojekt, um Schulspeisungen mit Nahrungsmitteln aus lokalem Anbau zu fördern.


Orientierung für Unternehmen und Regierungen


Kloos betonte, die Weltbevökerung im Jahr 2050 könne nur nach massiven Investitionen in die Landwirtschaft vor Ort ausreichend ernährt werden. Diese Investitionen müssten verantwortungsvoll und unter Berücksichtigung der lokalen Bevölkerung erfolgen. Gerade Kleinbauern sollten besseren Zugang zu Bildung, Gesundheit und Märkten erhalten. Bei größeren Investitionen man man die Interessen der lokalen Bevölkerung einbeziehen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium werde daher die Entwicklung solcher Leitlinien intensiv begleiten. Man wolle Regierungen und Unternehmen eine Orientierung und gute Instrumente an die Hand geben, um verantwortungsvoll in Land und in die Landwirtschaft vor Ort zu investieren, so Kloos. Der aktuelle FAO-Bericht zur Lage der Welternährung zeige, dass in vielen Entwicklungsländern die Versorgung mit Lebensmitteln nicht selbstverständlich sei, sondern nach wie vor eine ernste Herausforderung. Der Staatssekretär bezeichnete eine leistungsfähige und nachhaltige Landwirtschaft als einen der Schlüssel zur Überwindung von Hunger und Armut. Er erinnerte an verschiedene, vom Ministerium geförderte Projekte, beispielsweise in Äthiopien, Kenia, Tansania, Malawi, Sierra Leone oder Kambodscha. AgE

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