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Schlachthofranking 2016: Von Expansion bis Insolvenz ist alles dabei

In der Schlachtbranche ist 2016 viel passiert: Die Übernahme von Tican durch Tönnies, der Großbrand in Paderborn, die Insolvenz von Vogler und der Exportboom nach China sind nur einige der Themen, die die Schlachter bewegten. Das hatte auch Folgen für die Strukturen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Übernahme von Tican durch Tönnies, der Großbrand in Paderborn, die Insolvenz von Vogler und der Exportboom nach China sind nur einige der Themen, die die Branche 2016 bewegten. Ein weiterer Trend vorweg: Angesichts der dramatischen Rückgänge bei den deutschen Ferkelerzeugern und den zahlreichen Herausforderungen, wie dem Verzicht auf die betäubungslose Ferkelkastration, sorgen sich Schlachtunternehmen zunehmend um ihren "Rohstoff". Dennoch konnten nahezu alle Unternehmen der TOP 10 ihre Schlachtungen steigern, sodass die Branche sich weiter konzentriert, berichtet die Interessengemeinschaft Deutschlands (ISN) in ihrem Schlachthofranking 2016:


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Tönnies – Wachstum nur im Ausland


Der Investitionsdrang des Marktführers war auch in 2016 ungebrochen. Während jedoch in Deutschland mit 16,2 Mio. Schweinen erstmals in der Firmengeschichte die Schlachtungen nicht gesteigert werden konnten, stand mit der Übernahme von Tican eine weitere Internationalisierung im Fokus. Für 2017 hat Tönnies angekündigt, die ausländischen Aktivitäten, insbesondere in Spanien und Russland, weiter voranzubringen. Im Inland arbeitet Tönnies mit Nachdruck daran, die Lieferkette enger an sich zu binden. Zukünftig sei es wichtig, die Vorstufen bis zur Ferkelerzeugung einzubinden, lautet die Zielrichtung.


Vion – Gerüchteküche brodelt


Bei der Nummer zwei im Markt läuft das Restrukturierungsprogramm weiter auf Hochtouren. Bereits seit Jahren werden unrentable Standorte, wie zuletzt in Zeven, geschlossen und interne Prozesse optimiert. Rentable Standorte, die z.B. über eine Chinazulassung verfügen, werden modernisiert. Auch deshalb konnte die Anzahl der Schlachtungen im abgelaufenen Jahr auf 8,87 Mio. Schweine wieder leicht gesteigert werden. Dass das nötige Geld für weitere Investitionen von Investoren außerhalb des Unternehmens kommen soll, davon machen die Verantwortlichen bei Vion kein Geheimnis.


Westfleisch – Neuer Standort


Der Schlachthofbrand in Paderborn war ein Schock für die genossenschaftliche Westfleisch, hat jedoch auch neue Chancen eröffnet. Insbesondere der Kauf des Schlachthofs in Gelsenkirchen wäre sonst wohl nicht in Erwägung gezogen worden. Ob es in Paderborn jemals weitergeht, lässt die Westfleisch bis heute offen. Das konzernweite Programm zur Kostensenkung, das aufgrund der Verluste in 2015 aufgelegt wurde, scheint bereits Früchte zu tragen. In 2016 konnte Westfleisch die Verlustzone wieder verlassen. Neben der Kostensenkung profitierte man vom Boom der Nachfrage nach deutschem Schweinefleisch in China. Insgesamt wurden die Schlachtungen auf 8 Mio. Schweine gesteigert.


Plätze 4-10: Mittelstand sortiert sich


Danish Crown (3 Mio.) belegt mit dem Standort in Essen/Oldenburg weiterhin den vierten Rang und konnte die in den Vorjahren verlorenen Marktanteile zurückgewinnen. Mit einer Steigerung der Schlachtungen um beachtliche 12 % auf 2,1 Mio. Schweine konnte auch die süddeutsche Müller Gruppe gegen den Trend wachsen. Im kommenden Jahr nicht mehr im Ranking vertreten sein dürften die Unternehmen der Vogler-Gruppe. Sowohl Vogler Fleisch als auch das Schwesterunternehmen MV-Fleisch mussten im vergangenen Herbst erst in die Planinsolvenz und später in die reguläre Insolvenz gehen. Während sich für den Standort Laatzen mit der Leine Fleisch GmbH eine Nachfolgeregelung gefunden hat, dürften die Aussichten für Bremen schlecht stehen. Für den Standort Steine besteht weiter Hoffnung, doch noch einen Käufer zu finden, ist aus Unternehmenskreisen zu hören.


Positiv entwickelte sich die Erzeugergemeinschaft Böseler Goldschmaus aus Garrel und steigerte die Anzahl der geschlachteten Tiere auf 1,77 Mio. Moderat wachsen konnten auch die Familienunternehmen Tummel aus dem westfälischen Schöppingen (1,55 Mio.) sowie Simon-Fleisch aus Wittlich in Rheinland-Pfalz (1,04 Mio.). Neu in den TOP 10 taucht das Düringer Fleischkontor auf. Hier stiegen die Schlachtungen nach turbulenten Jahren wieder um über 15 % auf 0,96 Mio. Tiere. Zurückzuführen ist dies insbesondere auf den Einstieg der Firma Willms Fleischwaren GmbH, die zum Ende des Jahres 2015 die Mehrheitsanteile übernommen hatten. Da es sich bei BMR in Garrel um einen reinen Lohnschlachtbetrieb (1,40 Mio. Schlachtungen) handelt, an dem mehrere Unternehmen schlachten lassen, wurde auf eine Aufnahme in das Ranking in diesem Jahr verzichtet.


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