Schlachtrinder sind in der EU im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Wie aus Daten der EU-Kommission hervorgeht, kosteten Jungbullen der Handelsklasse R3 im Schnitt aller Mitgliedstaaten 383,73 Euro/100 kg Schlachtgewicht (SG); das waren 9,0 % mehr als 2011. Noch stärker legte die Durchschnittsnotierung für Schlachtkühe der Handelsklasse O3 zu; sie stieg gegenüber dem Vorjahr um 15,5 % auf 309,77 Euro/100 kg. Niemals zuvor mussten Rindfleischabnehmer in der EU mehr Geld für die Schlachttiere aufwenden als im vergangenen Jahr.
Ein wesentlicher Faktor für die aktuell anziehenden Kurse dürfte die rückläufige Produktion in der Gemeinschaft gewesen sein. Nach Kommissionsangaben wurden im Zeitraum Januar bis Oktober 2012 europaweit 4,1 % weniger Rinder als im Vorjahreszeitraum geschlachtet; dabei kamen 6,1 % weniger Jungbullen und jeweils gut 4 % weniger Färsen und Kälber an den Haken. Lediglich das Schlachtkuhaufkommen reichte knapp an das Vorjahresaufkommen heran.
Für 2013 geht die EU-Kommission in einer ersten Prognose für die EU-15 von einem weiteren Rückgang der Rindfleischerzeugung um etwa 0,5 % auf 6,98 Mio. t aus. Bei den Preisen erwarteten die Experten des Brüsseler Prognoseauschusses ein ähnliches Niveau wie 2012. Andere Marktbeobachter, darunter die Agrarmarkt-Informations-GmbH (AMI), sehen sogar noch Potential für weiter moderat steigende Preise. (AgE)