Die russischen Landwirte werden in diesem Jahr voraussichtlich weniger Getreide von den Feldern holen. Wie der zuständige Abteilungsleiter im Moskauer Landwirtschaftsministerium am vergangenen Mittwoch (4.2.) mitteilte, liegen selbst die optimistischsten Prognosen unter der Produktionsschätzung für die ertragsreiche Saison 2014. Als Begründung verwies er auf Erhebungen, denen zufolge das Wintergetreide auf etwa 3,5 Mio ha oder 21 % der gesamten Aussaatfläche in einem schlechten Zustand ist. Eine weitere Ursache für den möglichen Rückgang der pflanzlichen Produktion seien die stark gestiegenen Mineraldüngerpreise, stellte der Vorsitzende des Agrarausschusses in der Staatsduma, Nikolai Pankow, ergänzend fest.
Die russischen Mineraldüngerhersteller, die gut 90 % ihrer Produktion exportierten, setzten die Binnenmarktpreise nach Maßgabe der hohen westlichen Preise fest. Wie der Föderale Statistische Dienst Russlands (Rosstat) derweil mitteilte, wurde 2014 eine der besten Getreideernten der zurückliegenden Jahre eingefahren. Die gesamte vorjährige Getreideerzeugung einschließlich Körnerleguminosen schätzt die Behörde aktuell auf rund 103,8 Mio t, was gegenüber 2013 einen Anstieg um 12,4 % bedeuten würde. Mehr als die Hälfte der gesamten Getreideernte entfiel auf Weizen, dessen Produktion sich um 13,3 % auf 59,0 Mio t erhöhte. Zugleich nahm die Erzeugung von Gerste sogar um 29,9 % auf 20,0 Mio t zu. Ferner wurde für Hafer ein Plus von 6,8 % auf 5,3 Mio t verzeichnet. Dagegen ging die Produktion von Körnermais um 4,7 % auf 11,1 Mio t zurück und die von Roggen um 2,6 % auf 3,3 Mio t. AgE