Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

BDP mahnt bessere Rahmenbedingungen für Pflanzenzüchter an

Nach Ansicht des Präsidenten des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP), Dr. Carl-Stephan Schäfer, müssen die Rahmenbedingungen für die Branche weiter verbessert werden, um ihre Zukunftsfähigkeit in Deutschland sicherzustellen.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach Ansicht des Präsidenten des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP), Dr. Carl-Stephan Schäfer, müssen die Rahmenbedingungen für die Branche weiter verbessert werden, um ihre Zukunftsfähigkeit in Deutschland sicherzustellen.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Wie Schäfer bei der öffentlichen Anhörung des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung zum Thema „Zukunft der Pflanzenzüchtung“ betonte, muss unter anderem der Sortenschutz mit dem Züchtungsvorbehalt als Motor für Innovationen als primäres Schutzrecht in der Pflanzenzüchtung gewahrt bleiben.


Der BDP-Präsident beklagte, dass unverhältnismäßige Dokumentationspflichten der Pflanzenzüchter faktisch den Züchtungsvorbehalt unterliefen und so die biologische Vielfalt gefährdeten. Die vom deutschen Gesetzgeber geschaffene Klarheit bei der Begrenzung des Patentschutzes auf technische Erfindungen müsse europaweit einheitlich umgesetzt werden.


Darüber hinaus forderte Schäfer, das „für Züchter und Landwirte gleichermaßen ungerechte Verfahren zur Erhebung von Nachbaugebühren“ zeitnah zu überarbeiten. Eine Gesetzesänderung müsse hier eine praktikable und praxisnahe Regelung gewährleisten. Damit würde auch sichergestellt, dass die Züchter weiterhin in Forschung und Entwicklung investieren könnten, sagte Schäfer.


Der Referent für Landwirtschaft bei „Brot für die Welt“, Stig Tanzmann, kritisierte indes, dass die universitären und staatlichen Forschungsstrukturen in den vergangenen Jahrzehnten stark in Richtung von Kooperationen mit den großen Konzernen ausgerichtet worden seien. Dabei sei ein starker Fokus auf biotechnologische Verfahren wie die Gentechnik und die weitere Entschlüsselung der Pflanzengenetik gelegt worden, wovon vor allem die großen Konzerne profitiert hätten. Dadurch werde die Vielfalt, die in der deutschen Pflanzenzucht vorhanden sei, nicht ausreichend berücksichtigt.


Bildung von „Seed Giants“ in der Kritik


Außerdem sprach sich Tanzmann gegen eine weitere Unternehmenskonzentration bei den Saatgutproduzenten aus und erhielt dabei Unterstützung vom Geschäftsführer des Vereins Testbiotech, Christoph Then. Dieser warnte, dass ein Oligopol drohe, wenn die Bayer AG den Konkurrenten Monsanto übernähme und DuPont mit Dow AgroSciences sowie ChemChina mit Syngenta verschmelzen würden.


Diese „Seed Giants“ würden dann entscheiden, was gezüchtet und angebaut werde und damit letztlich auch darüber, welche Nahrungsmittel verfügbar seien. Kritik übte Then auch an den aktuellen Züchtungsstrategien in Deutschland. Es sei falsch, die Entwicklung eines gentechnisch veränderten Hybridweizens, der andere Weizensorten verdrängen würde und nicht nachbaubar sei, mit Steuergeldern zu fördern. Dies geschehe aber im Rahmen des Projekts „PLANT 2030“ des Bundesforschungsministeriums.


Peter Latus vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in Bern berichtete, dass sich die Schweiz für eine nationale Züchtungsstrategie entschieden habe. Als einen Grund für diese Initiative führte er Zweifel an, ob der Schweizer Landwirtschaft mittel- bis langfristig noch geeignete Sorten der notwendigen Pflanzenarten zur Verfügung stehen würden. Ziel der Strategie sei deshalb die Entwicklung neuer Sorten für den landwirtschaftlichen Anbau vor allem in der Schweiz, wobei aber auch eine internationale Zusammenarbeit angestrebt werde. Zurzeit liefen die Vorbereitungen für den Aufbau eines Schweizer Zentrums für Pflanzenzüchtung. Außerdem solle eine Expertengruppe aus Forschung und Wertschöpfungskette über die mit öffentlichen Mitteln geförderten Züchtungsportfolios beraten.

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.