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Europäische Ackerbaubetriebe müssen sich anpassen

Die Anbausysteme im Ackerbau sind im Wandel. Die gesellschaftliche Skepsis gegenüber einigen Produktionsmethoden und auch betriebswirtschaftliche Fakten zwingen Landwirte zu Veränderungen. Im Kern geht es vor allem um die Fruchtfolge.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Anbausysteme im Ackerbau sind im Wandel. Die gesellschaftliche Skepsis gegenüber einigen Produktionsmethoden und auch betriebswirtschaftliche Fakten zwingen Landwirte zu Veränderungen. Im Kern geht es vor allem um die Fruchtfolge.


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Im Ackerbau stehen die europäischen Landwirte unter Anpassungsdruck. Gründe sind nicht nur die verbreitete gesellschaftliche Skepsis gegenüber aktuellen Produktionsmethoden sondern auch betriebswirtschaftliche Fakten. Beide zwingen Landwirte zu Veränderungen, heißt es im Thünen-Institut für Betriebswirtschaft in Braunschweig. Über die guten Ernteergebnisse im globalen Getreideanbau und den zunehmenden Druck auf europäische Ackerbaubetriebe hat das Thünen-Institut kürzlich bei der agri benchmark Cash Crop Konferenz in Berlin diskutiert. Die nötigen Veränderungen gingen vor allem auf drei Punkte zurück:

die strengere Regulierung des Nähstoffüberschusses, um das Grundwasser zu schützen,

die abnehmende Verfügbarkeit von effektiven Pflanzenschutzmitteln und

rückläufigen Gewinnmargen.


Mehr Sommerkulturen und Blattfrüchte


Auf der Grundlage zweier deutscher Fallstudien hat Thomas de Witte, Wissenschaftler am Thünen-Institut und Mitglied im agri benchmark Cash Crop Netzwerk, als Kernelement möglicher Anpassungsstrategien eine Verbreiterung der Fruchtfolge identifiziert. Dabei sei entscheidend, dass die Landwirte künftig mehr Sommerkulturen und – soweit ökonomisch machbar – vermehrt Blattfrüchte anbauen. Die beiden Fallstudien zeigten, dass ein solcher Weg nicht nur ackerbaulich positiv wäre, sondern auch ökonomisch tragfähig sein kann, so der Wissenschaftler.


Auf dem Weizenmarkt dominiert Russland


Zumal die heimische Produktion auch global wettbewerbsfähig sein müsse, richten die Wissenschaftler auch den Blick auf den weltweiten Getreidemarkt. Bemerkenswert sei dort die bestehende Dominanz Russlands auf dem Weizenmarkt. Aufgrund niedriger Input-Kosten – insbesondere für Stickstoff –, niedriger Landkosten und der wiederholten Abwertung des Rubels hatten die Getreideproduzenten Russlands 2016 ein äußerst profitables Jahr. Aufgrund steigender Erntemengen exportierte Russland 2016 mehr Weizen als jedes andere Land; aktuelle Prognosen gehen auch für 2017 von einem neuen Rekord aus.


Argentinien schließt auf


Doch der Angebotsdruck auf den globalen Weizenmärkten wird sich unter anderem auch wegen aktueller Entwicklungen in Argentinien erhöhen. Die dortige Getreideproduktion – insbesondere Weizen und Mais – hat massiv von der Abschaffung von Exportzöllen sowie anderer handelsbeschränkenden Maßnahmen im Land profitiert. Unter diesen neuen Bedingungen haben die Landwirte nach Analysen von agri benchmark Gewinne von bis zu 50 US-Dollar pro Tonne Weizen erzielt. Da gleichzeitig eine deutliche Flächenausdehnung stattfindet und weiterhin zu erwarten ist, wird Argentinien in Zukunft wieder ein großer Player auf den globalen Weizenmärkten.

Agrarökonomen wollen von deutscher auf die europäische Sicht wechseln


Gleiche Herausforderungen in Europa


Wie agri benchmark Partner aus Dänemark, Großbritannien und Frankreich bestätigten, stehen die meisten europäischen Landwirte vor den gleichen Herausforderungen, heißt es beim Thünen-Institut weiter. Daher will agri benchmark zukünftig verstärkt mit Beratern und Landwirten daran arbeiten, Wege aufzuzeigen, wie Ackerbaubetriebe auf die aktuellen Rahmenbedingungen reagieren können. Agri benchmark Cash Crop ist ein weltweites non-profit-Netzwerk von Agrarökonomen, das vom Thünen-Institut und global networks (gUG) koordiniert wird. Sein Ziel ist es, die Entwicklungen im globalen Ackerbau zugleich wissenschaftlich fundiert wie auch anwendungsorientiert zu analysieren und die gewonnen Ergebnisse Entscheidungsträgern zugänglich zu machen.

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