Für eine sachliche Herangehensweise an das Thema „Nitratbelastung des Trinkwassers“ hat sich der agrarpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag von Niedersachsen, Hermann Grupe, ausgesprochen. Anlass dafür ist der jetzt vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) veröffentlichte Grundwasserbericht für das Bundesland, wonach bei Untersuchungen des Trinkwassers auf Nitrat an 16 % der Messstellen Werte oberhalb des Grenzwertes von 50 mg/l festgestellt wurden. Diese Zahl bezieht sich auf den Datenbestand 2014 einschließlich gering belasteter unterer Grundwasserstockwerke.
Laut Grupe stehen diese Daten im Gegensatz zu den von der Landesregierung dazu verbreiteten Angaben. So habe Landwirtschaftsminister Christian Meyer im Landtag erklärt, mehr als die Hälfte der Grundwassermessstellen seien oberhalb des zulässigen Grenzwertes mit Nitrat belastet. „Die jetzige Messung des NLWKN entlarvt das als postfaktischen Unfug“, monierte Grupe. Tatsächlich hätten rund 65 % der Messstellen mit Werten von 10 mg/l im Bereich des unbeeinflussten Grundwassers gelegen.
Der FDP-Politiker räumte ein, dass es in einigen Regionen Niedersachsens massive Probleme mit der Nitratbelastung des Grundwassers gebe. Dort müsse gezielt und wirkungsvoll gehandelt werden. Allerdings gebe es schon heute mehr Brunnen mit sinkenden Werten als solche mit steigenden. „Die Landwirte wollen dazu beitragen, die Wasserqualität weiter zu verbessern“, betonte Grupe.
Es werde heute bei steigenden Erträgen wesentlich weniger gedüngt, was sich positiv auf die Nährstoffbilanz auswirke. Die Qualität des Wassers werde sich durch die moderne Landwirtschaft noch weiter verbessern, so der Liberale. Wer jetzt mit falschen Fakten eine Wende rückwärts fordere, der erweise nicht nur der Ernährungssicherheit, sondern auch der Umwelt einen Bärendienst.