Der Einsatz von neuen Technologien wie CRISPR/Cas in der Biotechnologie und Zucht ist nach Ansicht der grünen Europaabgeordneten Maria Heubuch nichts anderes als Gentechnik „in neuem Gewand“. Zu diesem Schluss seien bereits mehrere Rechtsgutachten gelangt, hob Heubuch anlässlich der ersten Anhörung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) hervor.
Die Europaparlamentarierin rechnet damit, dass auch die Luxemburger Richter diese Auffassung teilen werden. Es bestehe allerdings die Gefahr, dass die Agrarkonzerne die EU-Kommission zur Änderung der europäischen Gentechnikgesetze drängen werden, so Heubuch. Bereits jetzt werde „heftig“ Lobbyismus betrieben, um die neuen Techniken von der Gesetzgebung auszunehmen. Das jedoch hätte neben „unkalkulierbaren Risiken“ für Umwelt und Biodiversität auch Patentstreitigkeiten für die Landwirte und Züchter zur Folge.
Die Verbraucher forderten daher zu Recht eine strenge Regulierung der Gentechnik, erklärte die Grünen-Politikerin. Ihre Partei werde sich dafür einsetzen, das „erkämpfte“ Schutzniveau zu erhalten. Nach jetzigem Stand wird es voraussichtlich in diesem Dezember eine Stellungnahme des EuGH-Generalanwalts zum Einsatz der neuen Technologien geben. Das Urteil der Richter wird dann für Januar oder Februar nächsten Jahres erwartet.