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Ins Wasser gefallen: Ernteverzögerungen im Sommer 2017

Wetterextreme haben in diesem Sommer die Landwirtschaft und die Ernte beeinträchtigt. Die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes bilanzieren die Auswirkungen auf die Pflanzenentwicklung.

Lesezeit: 4 Minuten

Wetterextreme haben in diesem Sommer die Landwirtschaft und die Ernte beeinträchtigt. Die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes bilanzieren die Auswirkungen auf die Pflanzenentwicklung.


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Warm, nass aber ausreichend sonnig zeigte sich insgesamt der Sommer 2017, wobei die Wetterelemente zeitlich und räumlich sehr unregelmäßig verteilt waren. Der Sommer startete trocken, dann wurde es vor allem im Juli richtig nass. Im Norden waren die Temperaturen oft niedrig, im Süden hingegen teilweise sehr hoch. Den Landwirten machten insbesondere die ergiebigen, oft unwetterartige Niederschläge zu schaffen. Sie führten immer wieder zu Ernteverzögerungen und begünstigten Pflanzenkrankheiten. Das berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD) über die Auswirkungen des Wetters auf die Landwirtschaft in Deutschland im Sommer 2017.


Juni begann als „Bilderbuch“-Sommer – es folgten Trockenheit und Waldbrände


Hochdruckeinfluss hielt im Juni Tiefdruckgebiete weitgehend fern. Mit Südwestwinden gelangte sehr warme und trockene, kurzzeitig auch mal feuchte Luft zu uns. Nur im Westen und Norden war es zeitweise kühler. Diesen außergewöhnlich warmen, sonnenscheinreichen Monat nutzte der Landwirt für den 1., teilweise bereits 2. Heuschnitt. Außerdem reifte die Wintergerste rasch ab, so dass sie verbreitet das Gelbreife-Stadium erreichte. Zum Monatsende erfolgte der offizielle Erntestart. Obwohl die Kulturen, sofern sie nicht beregnet wurden, während des Hochdruckeinflusses unter Trockenheit litten, entwickelten sie sich in der Regel im weiteren Verlauf gut. Zwischendurch entlud sich die Hitze durch heftige Gewitter, die von Starkregen und schweren Sturmböen begleitet wurden. Folglich traten örtlich ins Lager gehendes Getreide und Hagelschäden am Blattapparat von Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais auf. Allmählich begann das Monitoring der Blattkrankheiten. Im Norden verursachte der Starkregen sogar Bodenerosion. Am Monatsende folgte schließlich Dauerregen, der die Trockenheit und extreme Waldbrandgefahr beendete. Mit blühender Sommerlinde ab Monatsmitte und reifer Johannisbeere am Monatsende ging es ca. 1 Woche früher als normal in den phänologischen Hochsommer.


Wechselhafter Juli – viel Regen mit örtlichen Überschwemmungen


Das Juli-Wetter im Zwiespalt: Der Süden und Westen Deutschlands wurden oft von sommerlichen Hochdruckphasen mit heftigem Gewitterende gespeist. Der Nordosten verblieb dagegen meist in mäßig-warmer oder kühler Luft. Dabei war der intensive Dauerregen im letzten Monatsdrittel ein brisantes Thema. Er setzte sich auch im Rest des Landes durch. Nachdem die Ernte von Wintergerste verbreitet in der ersten Monatsdekade endete, kam es aufgrund der häufigen Niederschläge im weiteren Monatsverlauf immer wieder zu Ernteverzögerungen bei der weiteren Getreideernte, entweder durch zu hohe Kornfeuchten oder schlechte Befahrbarkeit der Böden. Vielerorts gingen die Bestände bei Stark- oder Dauerregen und Windböen wieder ins Lager, sodass sich die Erntebedingungen zusätzlich verschlechterten. In der zweiten Dekade setzte der Blühbeginn beim Mais ein und der Winterweizen wurde vermehrt gelbreif. Zum Monatsende hin startete die Ernte von Winterweizen und -raps. Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais entwickelten sich unter den Wetterbedingungen gut – der Infektionsdruck durch pilzliche Schaderreger war erhöht, hielt sich aber noch in Grenzen. Bei Getreide- und Kartoffelbeständen, die durch Überschwemmungen mehrere Tage überflutet waren, musste Totalausfall befürchtet werden.


Warmer, regenreicher August führte zu Pflanzenkrankheiten und Ernteverzug


Im August hielten die Temperaturunterschiede zwischen dem kühlen Norden und heißen Süden an – insgesamt fiel der Monat aber doch meist zu warm aus. Auch dieses Mal gab es regional viel Regen – insbesondere in Süddeutschland traten heftige Gewitter mit Sturmböen auf. Bei der Ernte von Winterweizen und Winterraps kam es aufgrund des unbeständigen Wetterablaufs weiter zu Unterbrechungen. In einigen Regionen gab es außerdem beim Winterweizen Probleme mit Pilzen und Auswuchs. Die Erträge und Qualitäten schwankten je nach Standort stark. Einzelne Bestände waren selbst zum Monatsende noch nicht geerntet, da die Flächen nicht befahrbar waren. In den Kartoffelbeständen trat nun verbreitet die Krautfäule auf und auch in den Zuckerrübenbeständen kam es zu einer deutlichen Zunahme der Blattkrankheiten. In der letzten Monatsdekade, nur vereinzelt etwas früher, startete die Bestellung von Winterraps, dessen Auflaufen am Monatsende beobachtet wurde. Die Möglichkeit für einen Heuschnitt bot sich nur selten. Der Mais wechselte vor allem nach Monatsmitte in das Milchreife-Stadium. Zum Monatsende hin wurden reife Holunderbeeren beobachtet, womit phänologisch der Sommer beendet war und der Frühherbst startete.

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