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Mais: Alle Sortenergebnisse 2018 aus Österreich

Die Sortenergebnisse von allen Bundesländern liegen vor. Welche Maissorten werden für Ihr Bundesland empfohlen? Das verraten Ihnen Experten aus den Landwirtschaftskammern.

Lesezeit: 7 Minuten

Die Sortenergebnisse von allen Bundesländern liegen vor. Welche Maissorten werden für Ihr Bundesland empfohlen? Das verraten Ihnen Experten aus den Landwirtschaftskammern.

 

Haben auch Sie bei spätreifenden Maissorten einen höheren Pilzbefall in Kauf nehmen müssen? Besonders betroffen waren jene Sorten, die ihre Hüllblätter spät oder kaum öffneten bzw. sehr spät ausreiften. Die richtige Sortenwahl kann dabei helfen, Pilzkrankheiten zu reduzieren. Hier die Empfehlungen für Ihr Bundesland.  


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Niederösterreich: Hitze und Dürre führte zu massiven Einbußen

 

Hitze und Trockenheit setzten in Niederösterreich dem Mais massiv zu. So konnten in Horn am 30. Mai 2017 beachtliche 35°C gemessen werden. Verschärft wurden die „30 Grad Tage“ noch durch eine lang andauernde Trockenheit. So gab es in Niederösterreich im Mai um rund 40 % weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel. Auch der Juni 2017 war einer der trockensten seit 67 Jahren. Auch in der ersten Julihälfte blieben die Niederschläge – vor allem nördlich der Donau – aus.

 

Als Folge blieb der Mais ungewöhnlich kurz. Auch in Regionen mit guter Bodenbonität fehlte dem Mais – im Vergleich zum Vorjahr – fast ein Meter an Höhe. Sehr kurzen Mais sollte man jedoch nicht unterschätzen. Die Wuchshöhe korreliert nämlich in keiner Weise mit dem Körnermaisertrag.


Keine Probleme mit Mykotoxinen

 

Mit dem Kaltlufteinbruch um den 23. Juli gelangten die heißersehnten Regenmengen nach Niederösterreich. Diese sorgten in den von Trockenheit geplagten Regionen für etwas Linderung und retteten vielerorts die Maisernte. Die Regenmengen waren aber sehr ungleich verteilt. So fielen im Most- und Industrieviertel Niederschläge, die in etwa dem langjährigen Mittel entsprachen. Im Wald- und Industrieviertel lagen die Regenmengen weiterhin deutlich unter denen eines „üblichen Julis“. 

 

Trockenschäden waren vor allem nördlich der Donau keine Seltenheit. Mais gilt zwar als sehr wassereffizient, aber um die Blütezeit (Juli) werden rund 4 mm Wasser pro Tag benötigt. Trockenstress zur Blüte führt sehr oft zum Austrocknen der Narbenfäden. Diese bleiben unter den Lieschen stecken und sind somit unfruchtbar. Auch die Pollenkörner sterben bei sehr großer Hitze (über 30°C) schneller ab. Dies verhindert ebenfalls die Befruchtung der Kornanlagen. Im Extremfall kann dies zu einem gänzlich sterilen Kolben führen.

 

Die DON-Werte bei Mais (DON=Deoxynivalenol: Bedeutendstes Mykotoxin in Österreich) und ZEA-Werte (Zearalenon) zeigen sich 2017 knapp unter dem Niveau des Jahres 2016. Höhere Werte wurden wiederum im feuchten Alpenvorland festgestellt. Im trockenen Osten lagen die Werte zumeist unter der Nachweisgrenze.  Später gedroschene Maisbestände zeigten tendenziell höhere Werte.

 

Aus vorliegenden Daten kann die Landwirtschaftskammer Niederösterreich folgende Empfehlung geben (siehe Übersicht):



Burgenland:Erträge regional sehr unterschiedlich

 

Im Burgenland präsentierten sich die Maiserträge sehr unterschiedlich. Der Hauptgrund dafür, waren die regional verteilten Niederschläge. In Oberwart – bei relativ normalen Regenmengen – war der Ertrag durchschnittlich. Ein paar Kilometer südlich, in Güssing, gab es entsprechend der geringen Niederschläge auch relativ große Verluste.


Außerdem hatten Böden mit niedrigen Bonitäten schlechtere Erträge. Für den Norden galt die Prämisse: „Ohne Bewässerungsmöglichkeit wenig Ertrag“.


Welche neuen Sorten haben sich 2017 bewährt?

P9170 (RZ 340) erhielt im Dezember 2017 die Zulassung. Die zahnmaisbetonte Sorte weist ein überdurchschnittliches Ertragspotenzial auf. Außerdem besitzt sie eine sehr gute Standfestigkeit. P9170 ist mittel bis gut gegen Helminthosporium turcicum und Kolbenfusarium tolerant.

 

DKC4162-Simone (RZ 360) wurde am Versuchsstandort in Zuberbach geprüft und konnte sehr gute Erträge erzielen. Simone wurde ebenfalls heuer neu zugelassen. Sie weist eine gute Standfestigkeit sowie eine mittlere Toleranz gegen Helminthosporium turcicum auf. Die zahnmaisbetonte Sorte ist ein sehr hochwüchsiger Typ.

 

DKC4670 (RZ 410) wurde im Dezember 2017 neu zugelassen. Die zahnmaisbetonte Sorte weist ein überdurchschnittliches Ertragspotenzial auf. Die Jugendentwicklung verläuft mittel bis rasch. Die Sorte ist gut standfest und die Helminthosporium turcicum-Toleranz ist mittel.

 

Eldacar (RZ 450) wurde auf drei Versuchsstandorten geprüft (Nickelsdorf, Zuberbach und Königsdorf) und konnte sehr gute Erträge erzielen. Der Einfachhybrid wurde ebenfalls im Dezember 2017 neu zugelassen. Die Jugendentwicklung verläuft mittel und die Helminthosporium turcicum-Toleranz ist gut bis durchschnittlich. Die zahnmaisbetonte Sorte ist sehr hoch im Wuchs.

 

In der Übersicht  sehen Sie die Sortenempfehlungen für das Burgenland:



Steiermark:Spätreifende Sorten dominieren 


Besonders bei spätreiferen Sorten auf guten Böden, sind die Maiserträge in der Steiermark kontinuierlich gestiegen. Das klassische Spitzenfeld der Reifezahlen zwischen 350 und 380 wurde in den letzten drei Jahren aufgrund der hohen Temperaturen von den späteren Sorten (Reifezahlen über 400) übertroffen.

 

Dies trifft jedoch nur auf Böden mit guter Wasserspeicherfähigkeit zu. Auf den leichten Böden des Murtales waren die Ertragsunterschiede erheblich größer.

 

Schäden durch Maiswurzelbohrer reduzieren

 

Bei der Sortenauswahl liegt der Trend eindeutig zu spätreifenden Sorten. Dabei sollte man jedoch Folgendes beachten: Je später der Anbau, desto höher ist das Maiswurzelbohrer-Risiko. 

Allerdings kann dies nur bedingt mit dem Anbau von frühreiferen Sorten abgefangen werden. Der Blühbeginn bei frühreiferen Sorten beginnt nämlich nur wenige Tage früher.

 

Wichtig in Zeiten von Hitze und Dürre ist eine optimale Bodenstruktur für den Mais zu schaffen.

Das heißt, dass die Böden nur bei trockenen Verhältnissen bearbeitet und bestellt werden sollten. In diesem Fall zählt der Bodenzustand mehr als der Termin der Saat.

 

In der nachstehenden Übersicht sind die Sortenempfehlungen der LK-Steiermark ersichtlich:




Kärnten:Welche Sorte passt für meine Böden?

 

Auf die Landwirte kommen große Herausforderungen zu. Sie müssen die richtige Sorte für ihren Standort wählen und so früh als möglich aussäen. Die klimatischen Bedingungen werden jedoch immer härter. Das haben die Jahre 2015/2017 gezeigt: Spätfröste, starker Schneefall, extreme Hitze und Dürre fegten übers Land.

Der Sortenfrage kommt somit noch eine zusätzliche Bedeutung zu! Man muss sich intensiver mit der Frage beschäftigen, welche Sorte passt zu meinen Böden. Auf trockenen Standorten sind jedenfalls kurzwüchsige Hybriden mit guten Durchwurzelungsvermögen den langwüchsigen überlegen.


Auf den Korntyp achten!

 

Auch auf den Korntyp, Hart- oder Zahnmais ist zu achten. Grundsätzlich soll man späte Zahnmaissorten möglichst früh säen, weil sie positiv auf den kürzeren Tag bei frühem Feldaufgang reagieren. Sie reagieren aber negativ bei niedrigen oder nur langsam ansteigenden Bodentemperaturen. Daher sind in kühleren oder feuchteren Lagen Hartmaistypen etwas überlegen.

 

Für den Maisanbau werden seitens der Landwirtschaftskammer nur Sorten empfohlen, die mehrjährig ihr hohes Leistungsniveau in den Versuchen unter Beweis gestellt haben. Aus vorliegenden Daten kann die Landwirtschaftskammer Kärnten folgende Empfehlung geben (siehe Übersicht):




Oberösterreich:Frühsorten etwas gesünder

 

In Oberösterreich waren die Frühsorten (bis Reifezahl 290) etwas gesünder als der Rest. Krankheiten wie Turcicum-Blattflecken spielten 2017 eine eher untergeordnete Rolle. In vorgestressten Beständen, die ab ca. 5 cm Bodentiefe unter schlechten Bodenstrukturen litten, kam es ab Mitte September zu unbemerkten, sortenspezifischen Blattkrankheiten und einer frühen Blattabreife.

 

Erst Ende Oktober waren Stängelfusarium und Kolbenfusarium bei einigen anfälligeren Sorten zu beobachten. Diese und andere angeführte Sortenkriterien sind in der Ages-Sortentabelle enthalten und zu beachten.

 

Relativerträge nicht vergleichbar!


Aus Bodenbonitätsgründen sind die Sortenergebnisse nur innerhalb eines Standraumes vergleichbar. Die Unterschiede beim Wasser- und Nährstoffangebot waren 2017 zu groß. Ähnlich sieht es beim Silomais aus. Das Sortenanbot wird jährlich im Frühjahr durch neue oder durch anstehende Sorten erweitert.

 

Daraus leitet sich die Sortenempfehlung für Oberösterreich, wie in der Übersicht  dargestellt wird, ab. Informationen über Mykotoxinergebnisse bei Körnermais aus der Sortenwertprüfung 2016 und 2017 sind unter www.baes.gv.at ersichtlich.



Tirol:Sehr gute Erträge

 

Der warme und wüchsige Sommer 2017 brachte in weiten Teilen Tirols sehr gute Erträge bei der Silomais-Ernte. Beim Landessortenversuch in Oberhofen konnten Spitzenerträge von 25 t Trockenmasse je Hektar unter Praxisbedingungen erzielt werden. Auch die Energiegehalte sind durch den guten Vegetationsverlauf sehr positiv zu bewerten.

 

Empfehlenswerte Sorten


Basierend auf mehrjährigen Versuchen auf unterschiedlichen Standorten sind folgende Sorten für Tirol empfehlenswert (siehe auch Übersicht 1):

  • Bei mittelfrühreifenden Sorten mit einer Reifezahl bis 300 erzielten die Sorten P8721, P8589, ES Asteroid und RGT Volumixx top Erträge.
  • Bei mittelspätreifen bis spätreifen Sorten (RZ über 300) auf idealen Silomaisstandorten haben RGT Connexxion und Futurixx die Nase vorne.


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