NASSER NORDEN: Sommergetreide kann nicht alles retten
In Ostfriesland machen die schweren Regenfälle den Landwirten zu schaffen. Wir haben mit Stefan Friese, einem größeren Ackerbauern gesprochen: Anfang Juli hat es angefangen zu regnen. Seit dem 27.06. sind über 720 mm Niederschlag gefallen. Am 27.07 gab es in der Region allein 75 mm an einem Tag. Hinzu kam der Sturm.
In Ostfriesland machen die schweren Regenfälle den Landwirten zu schaffen. Wir haben mit Stefan Friese (*), einem größeren Ackerbauern gesprochen, der uns seine Situation geschildert hat.
,,Wir bauen auf unserem Betrieb Silomais, Weizen, Gerste, Raps und Triticale zur GPS-Nutzung an. Gerste, Weizen und Raps vermarkten wir. Silomais und Triticale verwerten wir in der Biogasanlage.
Anfang Juli hat es angefangen zu regnen. Seit dem 27.06. sind über 720 mm Niederschlag gefallen. Am 27.07 gab es in der Region allein 75 mm an einem Tag. Hinzu kam der Sturm im Herbst, der dafür sorgte, dass rund 240 Hektar Mais zu Boden gingen. Das Ganze hat uns die Ernte sehr erschwert. Noch größer war das Problem bei der Herbstbestellung. Wir konnten zwar den Raps und ca. 60 Hektar Gerste säen, jedoch sind über 350 Hektar schweren Bodens nicht bestellt. Die Aussaat auf durchnässten Boden ist schwierig, weil wir die Bodenstruktur beschädigen und den Boden verdichten. Nachbarn haben trotzdem gesät. Das halte ich für falsch. Die jungen Pflanzen stehen hier jetzt im Wasser. Bei uns in der Gegend sind vielleicht noch 10 % der Wintergetreidebestände nicht komplett durchnässt. Ob sie es bis zur Ernte schaffen, ist fraglich.
Der Anbau von Sommergetreide im Frühjahr ist nicht auf allen Flächen sinnvoll, da uns im nächsten Jahr nach der Ernte Zeit für die Bestellung der Winterfrüchte fehlt. Hier lassen wir wahrscheinlich mehrere große Flächen bis zum nächsten Sommer liegen und hoffen dann auf besseres Wetter. Es ist besser, keinen Ertrag zu haben als zusätzliche Verluste durch Saatgut-, Dünger- und anderen Anbaukosten.
Teilweise stehen bei uns sogar die Rapsstoppeln noch, weil wir im Spätsommer nicht mehr auf den Acker kamen.
Auf den sandigeren Flächen bauen wir Silomais und Triticale für die Biogasanlage an. Der Niederschlag sorgte dafür, dass wir nicht alle Maisflächen häckseln konnten und somit CCM-Mais gedroschen haben. Aber jetzt stehen immer noch 15 Hektar Mais. Wir haben in drei trockenen Tagen während der Ernte zwar einige Hektar Triticale gesät, doch dann kam wieder Regen. ‘’
)* Name geändert, da der Landwirt nicht persönlich genannt werden möchte.
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In Ostfriesland machen die schweren Regenfälle den Landwirten zu schaffen. Wir haben mit Stefan Friese (*), einem größeren Ackerbauern gesprochen, der uns seine Situation geschildert hat.
,,Wir bauen auf unserem Betrieb Silomais, Weizen, Gerste, Raps und Triticale zur GPS-Nutzung an. Gerste, Weizen und Raps vermarkten wir. Silomais und Triticale verwerten wir in der Biogasanlage.
Anfang Juli hat es angefangen zu regnen. Seit dem 27.06. sind über 720 mm Niederschlag gefallen. Am 27.07 gab es in der Region allein 75 mm an einem Tag. Hinzu kam der Sturm im Herbst, der dafür sorgte, dass rund 240 Hektar Mais zu Boden gingen. Das Ganze hat uns die Ernte sehr erschwert. Noch größer war das Problem bei der Herbstbestellung. Wir konnten zwar den Raps und ca. 60 Hektar Gerste säen, jedoch sind über 350 Hektar schweren Bodens nicht bestellt. Die Aussaat auf durchnässten Boden ist schwierig, weil wir die Bodenstruktur beschädigen und den Boden verdichten. Nachbarn haben trotzdem gesät. Das halte ich für falsch. Die jungen Pflanzen stehen hier jetzt im Wasser. Bei uns in der Gegend sind vielleicht noch 10 % der Wintergetreidebestände nicht komplett durchnässt. Ob sie es bis zur Ernte schaffen, ist fraglich.
Der Anbau von Sommergetreide im Frühjahr ist nicht auf allen Flächen sinnvoll, da uns im nächsten Jahr nach der Ernte Zeit für die Bestellung der Winterfrüchte fehlt. Hier lassen wir wahrscheinlich mehrere große Flächen bis zum nächsten Sommer liegen und hoffen dann auf besseres Wetter. Es ist besser, keinen Ertrag zu haben als zusätzliche Verluste durch Saatgut-, Dünger- und anderen Anbaukosten.
Teilweise stehen bei uns sogar die Rapsstoppeln noch, weil wir im Spätsommer nicht mehr auf den Acker kamen.
Auf den sandigeren Flächen bauen wir Silomais und Triticale für die Biogasanlage an. Der Niederschlag sorgte dafür, dass wir nicht alle Maisflächen häckseln konnten und somit CCM-Mais gedroschen haben. Aber jetzt stehen immer noch 15 Hektar Mais. Wir haben in drei trockenen Tagen während der Ernte zwar einige Hektar Triticale gesät, doch dann kam wieder Regen. ‘’
)* Name geändert, da der Landwirt nicht persönlich genannt werden möchte.