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Bioenergiebranche: Die wichtigsten Baustellen der nächsten Bundesregierung

Der Bundesverband Bioenergie hat als Dachverband der Bioenergiebranche einen Forderungskatalog für die Energiewende im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor erstellt.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bundesregierung muss in der nächsten Legislaturperiode die richtigen Weichen stellen, um sämtliche Potenziale der Land-, Forst- und Holzwirtschaft für die Energiewende und zur Erfüllung europäischer und deutscher Klimaschutzziele auszuschöpfen. Das fordert der Bundesverband Bioenergie (BBE)als Dachverband der Bioenergiebranche im Vorfeld der Bundestagswahl. Dazu hat der Verband im Namen der Branche folgende Forderungen aufgestellt:

  • Neue KWK-Anlagen: Der Einsatz von Biomasse in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) hat großes Potenzial. Bestehende Anlagen müssen deshalb auf eine flexible Fahrweise umrüsten, ihre Wärmenutzung ausbauen und ihre Treibhausgaseinsparung durch Effizienzsteigerung und Optimierung des Substrat-/Brennstoffeinsatzes maximieren. Damit die Versorgungssicherheit auf Basis erneuerbarer Energien gelingt, muss es aber auch einen moderateren Zubau von neuen innovativen Anlagen geben. Dazu muss der Gesetzgeber das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) weiterentwickeln.
  • Biokraftstoffe: Nachhaltige und im Markt etablierte Biokraftstoffe dürfen nicht abgeschafft werden. Im Gegenteil sollten weitere verfügbare Biokraftstoffe wie z.B. Biomethan aus Gülle und anderen Reststoffen stärker in den Markt vordringen. Für die Klimaziele im Jahr 2030 im Verkehr sollte die Treibhausgasminderungsquote von 2018 bis 2030 sukzessive auf 15 Prozent erhöht werden.
  • Wärmesektor: Die Nutzung von Holz zur Wärmeerzeugung sollte sowohl in effizienten dezentralen Heizungen als auch in Wärmenetzen weiter ausgebaut werden. Ohne die nachhaltige und effiziente Nutzung von holzartiger Biomasse ist laut BBE insbesondere eine wirtschaftliche und sozial verträgliche Wärmewende nicht möglich. Auch für die Umstellung der industriellen Prozesswärme von fossilen auf erneuerbare Energieträger ist Holz als Brennstoff ohne Alternative.
  • Reststoffe und Nebenprodukte: Die noch vorhandenen Reststoff- und Nebenprodukt-Potenziale aus der Land- und Forstwirtschaft wie zum Beispiel Gülle, Mist, Stroh, Restholz und Landschaftspflegematerial sollten für eine nachhaltige Bioenergie-Produktion konsequent genutzt werden, z.B. mit der Vergärung von Gülle in Biogasanlagen. Der Einsatz von Gülle in neuen und bestehenden Biogasanlagen sollte weiter ausgebaut werden. Sie trägt ebenfalls zur Substitution von mineralischem Dünger durch Gärprodukte bei.
Die Nutzung der Bioenergie ist laut BEE nicht nur für den Klimaschutz und die Energieversorgung wichtig. Die dezentrale Bioenergieerzeugung und –nutzung hat auch gut 113.000 Arbeitsplätze und innovative Wertschöpfungsketten im ländlichen Raum geschaffen. Der Gesamt-Bioenergie-Branchenumsatz im Jahr 2016 betrug über 12 Milliarden Euro. „Auch bei den strukturpolitischen Planungen der nächsten Bundesregierung dürfen deshalb die wirtschaftlichen Effekte des Bioenergiesektors nicht unterschätzt werden“, fordert der BEE.



Diese und weitere Anliegen der Bioenergiewirtschaft zur Bundestagswahl sowie die Perspektiven und Ziele der Bioenergiebranche bis 2050 hat der BBE ausführlich in zwei Positionspapieren dargestellt.

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