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Forscher sehen Handlungsbedarf beim Problem Gülle und Gärreste

Experten haben sich kürzlich an der Universität Bremen getroffen, um Lösungen für Nährstoffüberschüsse zu finden.

Lesezeit: 3 Minuten

Experten aus Ministerien, Kammern, Agrar- und Energiewirtschaft sowie Wissenschaftler aus dem Ingenieur-, Logistik- und Agrarbereich haben kürzlich am Institut für Umweltverfahrenstechnik (IUV) in der Universität Bremen über Lösungen gesprochen, um Nährstoffe aus Regionen mit intensiver Viehhaltung in Regionen zu bringen, die aufgrund von intensivem Landbau einen hohen Nährstoffbedarf haben. Denn Gülle und Gärreste aus Biogasanlagen sind wertvolle organische Dünger.


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Allein in Niedersachsen fallen jährlich 60 Millionen Tonnen Gülle an. Derzeit werden laut aktuellem Nährstoffbericht des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz allein aus der Region Weser-Ems 2,6 Mio. t Gülle und Gärreste exportiert, Tendenz steigend.


Die Kosten für Transport und Logistik von Wirtschaftsdünger und Gärresten aus Biogasanlagen sind hoch, denn die Stoffe enthalten vor allem Wasser. Das macht den Gülletransport unwirtschaftlich, berichteten Experten auf dem Workshop. Auch gäbe es Prognosen, dass sich der Güterverkehr im Bundesgebiet, insbesondere auf der Straße, in den nächsten 10 bis 20 Jahren verdoppeln könnte. Daher müssten hier dringend Lösungen gefunden werden.


Womit die Fachleute beim Treffen in Bremen übereinstimmten: Derzeit würden am Markt keine ausgereiften, wirtschaftlich arbeitenden und ökologisch sinnvollen Technologien zur Verfügung stehen, um aus Gülle, Dung und Gärresten ein konzentriertes Düngeprodukt zu machen. Außerdem fehlten noch die Infrastruktur und eine geeignete Logistik, um die Düngermengen ökonomisch und ökologisch bedarfsgerecht für die Landwirte zu bewegen.


Zur Lösung des Problems müssten neue Technologien entwickelt werden, um hochkonzentrierte Nährstoffprodukte wirtschaftlich erzeugen zu können. Bereits etablierte Technologien, wie sie beispielsweise aus den Bereich der Abwassertechnik bekannt sind, müssten hierfür gezielt weiterentwickelt werden, um wirtschaftlich zu arbeiten und die Produktpreise für den Verbraucher bezahlbar zu halten.


Darüber hinaus hätten Logistik und Infrastruktur in der Wertschöpfungskette einen großen Einfluss, weil die Transportkosten die maximale wirtschaftliche Transportdistanz bestimmen. Diese müsste weiter als 300 km reichen. Weiterhin müssten Datenbanken erstellt und mit modernen Messtechniken sowie mit den Aufgabenbereichen der Düngerabnehmer, der Gülleverarbeitung und des Gülletransports vernetzt werden. Für den abnehmenden Landwirt sind genaueste Produktdaten und eine entsprechend gute Dosierbarkeit notwendig, um sinnvoll düngen zu können, andernfalls würden weiterhin chemisch produzierte Dünger bevorzugt verwendet werden. Auch die Gesetzgebung als entscheidende Regulationsgröße müsste die Anforderungen an eine funktionierende Nährstoffbioökonomie berücksichtigen. Allein am Beispiel der Düngerdeklaration ließen sich viele Fragen stellen, die derzeit in Bezug auf behandelte bzw. umgewandelte Gülle und Gärreste noch offen bleiben.

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