„Grazer Deklaration“: EU soll Öl- und Gasverbrauch halbieren
Biomasseverbände aus fünf Ländern fordern mit der „Grazer Deklaration“ eine Änderung der EU-Politik. Wichtige Ziele sind: Weniger fossile Energie und Verdopplung des Bioenergieeinsatzes.
Anlässlich der „Mitteleuropäischen Biomassekonferenz“ vom 18. bis 20. Januar im österreichischen Graz haben der Weltbiomasseverband, der Europäische Biomasseverband sowie nationale Verbände aus Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien und Serbien die „Grazer Deklaration“ unterzeichnet. Darin fordern die Verbände von der EU-Politik:
Eine Halbierung des fossilen Energieverbrauchs in der EU bis 2030;
den Ausstieg aus der fossilen Stromerzeugung;
die Forcierung aller erneuerbaren Energieträger,
eine Verdoppelung des Bioenergieeinsatzes.
Erneuerbaren Energien und vor allem der Biomasse käme beim Klimaschutz eine Schlüsselfunktion mit großen Zukunftschancen zu, betonte Günter Liebel,Leiter der Sektion Umwelt und Klimaschutz im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.Remigijus Lapinskas, Präsident des Weltbiomasseverbandes, hält die Verwendung von Biokraftstoffen im Verkehr für den vielversprechendsten Sektor. Mit dem Einsatz von Biomasse in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen müsse zudem die Abkehr von fossilen Rohstoffen im Wärmesektor vorangetrieben werden. Eine effiziente Energieerzeugung mit biogenen Abfällen und Agrarrückständen sowie die Themenbereiche Innovation und Finanzierung würden für den Bioenergie-Sektor künftig entscheidend sein.
Für eine schrittweise Reduzierung der fossilen Brennstoffe weltweit fordern die Verbände in der Deklaration eine CO2- Abgabe. Diese müsse mindestens 100 Euro/t CO2 erreichen, um wirksam zu sein. Schweden hätte bereits vorgemacht, wie die Energiewende mit einer CO2-Abgabe von 120 Euro/t erfolgreich vorangetrieben werden kann. Das Land beweist auch, dass Wirtschaftswachstum und THG-Emissionen entkoppelt werden können. „Bei einer richtigen Rückverteilung der CO2-Abgabe wird die Wirtschaft langfristig gestärkt und nicht, wie oft behauptet, geschwächt“, sagte Josef Plank, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. Neben der CO2- Abgabe verlangt die Grazer Deklaration eine Strategie für die europäische Wärmewende und für die Biomasse-Mobilisierung aus den europäischen Wäldern.
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Anlässlich der „Mitteleuropäischen Biomassekonferenz“ vom 18. bis 20. Januar im österreichischen Graz haben der Weltbiomasseverband, der Europäische Biomasseverband sowie nationale Verbände aus Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien und Serbien die „Grazer Deklaration“ unterzeichnet. Darin fordern die Verbände von der EU-Politik:
Eine Halbierung des fossilen Energieverbrauchs in der EU bis 2030;
den Ausstieg aus der fossilen Stromerzeugung;
die Forcierung aller erneuerbaren Energieträger,
eine Verdoppelung des Bioenergieeinsatzes.
Erneuerbaren Energien und vor allem der Biomasse käme beim Klimaschutz eine Schlüsselfunktion mit großen Zukunftschancen zu, betonte Günter Liebel,Leiter der Sektion Umwelt und Klimaschutz im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.Remigijus Lapinskas, Präsident des Weltbiomasseverbandes, hält die Verwendung von Biokraftstoffen im Verkehr für den vielversprechendsten Sektor. Mit dem Einsatz von Biomasse in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen müsse zudem die Abkehr von fossilen Rohstoffen im Wärmesektor vorangetrieben werden. Eine effiziente Energieerzeugung mit biogenen Abfällen und Agrarrückständen sowie die Themenbereiche Innovation und Finanzierung würden für den Bioenergie-Sektor künftig entscheidend sein.
Für eine schrittweise Reduzierung der fossilen Brennstoffe weltweit fordern die Verbände in der Deklaration eine CO2- Abgabe. Diese müsse mindestens 100 Euro/t CO2 erreichen, um wirksam zu sein. Schweden hätte bereits vorgemacht, wie die Energiewende mit einer CO2-Abgabe von 120 Euro/t erfolgreich vorangetrieben werden kann. Das Land beweist auch, dass Wirtschaftswachstum und THG-Emissionen entkoppelt werden können. „Bei einer richtigen Rückverteilung der CO2-Abgabe wird die Wirtschaft langfristig gestärkt und nicht, wie oft behauptet, geschwächt“, sagte Josef Plank, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. Neben der CO2- Abgabe verlangt die Grazer Deklaration eine Strategie für die europäische Wärmewende und für die Biomasse-Mobilisierung aus den europäischen Wäldern.