Mithilfe der Power-to-Gas-Technologie könnte man schon heute Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Kosten erzeugen und als Biokraftstoff nutzen. Das zeigt eine neue Studie aus Schleswig-Holstein, die das Unternehmen GP Joule als Auftraggeber am vergangenen Freitag (17.03.17) an Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig übergeben hat.
Sieben namhafte Institutionen hatten dafür eine umfassende Machbarkeitsstudie zum Verbundvorhaben „Akzeptanz durch Wertschöpfung – Wasserstoff als Bindeglied zur Kopplung des Wärme-, Strom-, Industrie- und Verkehrssektors“ erarbeitet. Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung: Die Verbindung von Strom-, Wärme- und Mobilität aus überschüssigen erneuerbaren Energien schafft regionale Wertschöpfung und könnte die Akzeptanz der Bevölkerung beim Ausbau der erneuerbaren Energien steigern.
Die 82-seitige Machbarkeitsstudie zeigt auf, wie das immense Aufkommen an überschüssigem EE-Strom in Schleswig-Holstein durch Power-to-Gas- Technologie regional nutzbar gemacht werden kann. Das Konzept sieht so aus: Fünf in Nordfriesland installierte PEM-Elektrolyseure wandeln den Windstrom in Wasserstoff um. Die dabei anfallende Wärme wird in bereits vorhandene Nahwärmenetze eingespeist. Der Wasserstoff wird gespeichert und anschließend über zwei Tankstellen in Husum und Niebüll an zwei Brennstoffzellenbusse abgegeben. Diese sind im regulären öffentlichen Nahverkehr auf Linienstrecken unterwegs.
Auf diese Weise kann der ÖPNV im Norden Schritt für Schritt emissionsfrei gemacht werden. „Weder aus technischer, genehmigungsrechtlicher oder wirtschaftlicher Perspektive gibt es für das Verbundvorhaben signifikante Hürden“, erklärt Ove Petersen, Gründer und Geschäftsführer von GP Joule und Landwirt aus Reußenköge (Schleswig-Holstein). Busse seien aber nicht die einzigen Abnehmer von grünem Wasserstoff. Wasserstoffautos, Schienen-, Schiffs- und Güterverkehrseien ebenfalls als Abnehmer denkbar. Petersens Traum: Irgendwann mit dem Wasserstoffschlepper über den Acker fahren.