Für viele Betreiber von Biogasanlagen ist derzeit unklar, ob und wie sie ihre Anlagen nach dem Auslaufen der Vergütung gemäß Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG)weiter betreiben können. Ohne Perspektive sind größere Ersatzinvestitionen in Bestandsanlagen oft unwirtschaftlich, wenn Vergütungszeitraum in wenigen Jahren endet.
Darüber hinaus müssen viele Anlagenbetreiber ihr Konzept anpassen, weil sich gesetzliche Standards wie die novellierte Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) oder der Düngeverordnung (DüV) verschärfen. Darüber hinaus schränken schon jetzt die Begrenzung der Stromerzeugung und der Deckel bei der Flexibilitätsprämie die Weiterentwicklung der Anlagen an, heißt es in dem neuen KTBL-Heft 118 „Anpassungsstrategien für Biogasanlagen“.
Darin zeigen bekannte Energieberater aus ganz Deutschland Handlungsoptionen für Biogaserzeuger auf und geben Hilfestellungen zur Bewertung der Situation im eigenen Betrieb, damit Betreiber wirtschaftliche Reserven erkennen und nutzen können.
Als Beispiele hierfür sind die Steigerung der Anlageneffizienz bei der Gas- und Stromerzeugung, die Reduktion der Substratkosten sowie die Steigerung der Stromerlöse durch die flexible Stromproduktion und die Teilnahme am Regelleistungsmarkt zu nennen.
Die Informationen in dem Heft sollen den Betreibern von Bestandsanlagen helfen, ihren Handlungsspielraum zu erkennen und die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.
Das 60 Seiten starke Heft geht auf folgende Themen ein:
- Wirtschaftliche Potenziale nutzen
- Substratkosten mindern
- Strom bedarfsgerecht erzeugen
- Strom direktvermarkten
- Regelleistung anbieten
- Strom flexibel produzieren
- Neues Gärrestlager bauen
- Bestehende Güllelager als Gärrestlager nutzen
- Gärsubstrate reduzieren und substituieren
- Gärrest und Niederschlagswasser trennen
- Auf Zündstrahl-BHKW umrüsten
- Gärsubstrate bei Limitierung der N-Fracht substituieren
- Flächen pachten
- Nährstoffe exportieren
- Umwallung nachrüstenL
- Leckerkennung ergänzen?
- Christoph Gers-Grapperhaus, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Oldenburg
- Stefan Hartmann, Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V., Darmstadt
- Dr Gerd Höher, Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Hannover
- Ulrich Keymer, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, München
- Jörg Messner, Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg, Aulendorf
- Dr -Ing Gerd Reinhold, Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft, Jena
- Peter Schünemann-Plag, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Verden
- Philipp Wernsmann, Wernsmann Rechtsanwälte, Ibbenbüren
Das Heft ist für 9 € beim Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) e.V. erhältlich. Bestellungen werden online über die Website www.ktbl.de, über vertrieb@ktbl.de oder telefonisch unter 06151/7001-189 angenommen.
Darmstadt, 2017, 64 S., Printversion 9 Euro, ISBN 978-3-945088-39-5, Best.-Nr. 40118
digitale Version 7 Euro, ISBN 978-3-945088-40-1 Best.-Nr. P_40118