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Windkraft II: Niedersachsen will Spitzenplatz ausbauen

Die Landesregierung in Hannover will die Windenergie auf See und an Land massiv ausbauen. Kritik kommt von Bürgerinitiativen.

Lesezeit: 3 Minuten

Niedersachsen will beim Ausbau der Windenergie seinen Spitzenplatz im bundesweiten Vergleich behaupten, berichteten mehrere Zeitungen am Wochenende mit Verweis auf die Presseagentur DPA. „Niedersachsen ist das Windenergieland Nummer 1 – wir haben das Know-how, wir haben die Fachkräfte und wir haben den Wind. Daher wollen wir die Windenergie sowohl auf See als auch an Land verstärkt ausbauen", wird Umweltminister Olaf Lies (SPD) zitiert. Im vergangenen Jahr seien in Niedersachsen 485 Windenergieanlagen errichtet worden. Zusammen haben sie eine Leistung von 1436 Megawatt.


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Windenergie sei die entscheidende Stütze der Energiewende, betonte Lies. Daher fordert er den weiteren Ausbau vor der Küste mit 20 Gigawatt bis zum Jahr 2030 und mindestens 30 Gigawatt bis 2035. An Land erwarte er in den nächsten zwei Jahren einen Einbruch bei neuen Parks. Nötig sei bundesweit aber ein Brutto-Zubau an Land von 2800 Megawatt bis 2019, von 3300 Megawatt 2020 und von 3400 Megawatt in den Jahren 2021 und 2022. Lies will deshalb mit einer Bundesratsinitiative Korrekturen am Erneuerbare-Energien-Gesetz erreichen.


Sektorkopplung soll vorangebracht werden


Lies will Windstrom künftig auch zum Heizen oder im Verkehr einsetzen.  "Die Energiewende darf nicht nur eine Stromwende bleiben", betonte der Minister. "Nur über eine intelligente Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität kann es gelingen, den Energiebedarf kostengünstig mit Erneuerbaren zu decken."



Flächen fehlen


Anlagen mit einer Leistung von 20 Gigawatt entsprechen laut Bundesverband Windenergie (BWE) einem Flächenbedarf von 1,4 Prozent der Landesfläche. „Der technische Fortschritt erlaubt es, Bestandsanlagen durch neue und leistungsstärkere Anlagen zu ersetzen", zitiert DPA Roman Denter, Vize-Vorsitzender des Landesverbands Niedersachsen/Bremen. Allerdings stünden nach heutiger Gesetzeslage viele Flächen nicht mehr für den Bau von Windenergieanlagen zur Verfügung, betonte Denter: "Wir sehen die Landesregierung daher in der Pflicht, ein verbindliches Flächenziel für die Windenergie in das Landesraumordnungsprogramm aufzunehmen“, so Denter.  Ausbau und Repowering mit neuen Anlagen müssten gesichert werden. "Auch sollten alle Möglichkeiten geprüft werden, um gut akzeptierte Bestandsflächen weiter nutzen zu können.“



Kritik der Windkraftgegner


Die Nutzung der Windenergie hat aber auch in Niedersachsen keineswegs nur Befürworter. Landschaften würden durch die Anlagen zerstört, meinen Windkraftgegner. "Wir haben jetzt massive Überschussproduktion an Windenergie, weil die Leitungen fehlen", sagte in dem Bericht Matthias Elsner, Vorsitzender der Bürgerinitiative "Vernunftkraft Niedersachsen", Dachorganisation der Gegner. Zentrale Leitungen seien erst 2025 fertig, dadurch entstehe ein volkswirtschaftlicher Schaden. Vernunftkraft prangere laut dem Bericht auch den Tod von Vögeln oder Leiden der Wale auf See aufgrund der Schallentwicklung an.


Allerdings ist die angebliche Bürgerinitiative "Vernunftkraft" selbst nicht unumstritten. Mitglieder gelten als Klimawandelskeptiker und Befürworter von Atom- und Kohlekraftwerken (siehe Artikel: Mit „Vernunftkraft“ gegen saubere Energie" des Solarenergie-Fördervereins Deutschland).



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