Die in der German Export Association for Food and Agriproducts GEFA e.V. vereinten Exportorganisationen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft sprechen sich für eine deutliche Ausweitung der Exportförderung für Agrarprodukte und Lebensmittel durch das zuständige Bundesagrarministerium aus.
Hohe Imagewerte für Agrarprodukte und Lebensmittel „Made in Germany“ seien keine Selbstläufer für erfolgreiche Ausfuhren der eher mittelständisch strukturierten Wirtschaftsunternehmen in den vertretenen Branchen. Dieses positive Image müsse daher tagtäglich neu erarbeitet werden, so der Verband.
Die von der GEFA vertretenen Exportunternehmen fordern daher einen stärkeren Marktzugang zu immer noch geschlossenen oder nur beschränkt zugänglichen Exportmärkten. Angesichts zunehmender Versuche verschiedener Regierungen, den internationalen Warenaustausch zu begrenzen, stehe insbesondere die Forderung an die deutsche Politik im Mittelpunkt, alle Aktivitäten zu stärken, welche den hiesigen Unternehmen faire Rahmenbedingungen für den Export und Import ihrer Produkte gewährleisten. Weil nur die Politik die dafür notwendigen Voraussetzungen schaffen kann, plädieren die mehrheitlich mittelständischen Unternehmen der Branche für eine verstärkte Unterstützung seitens des zuständigen BMELs.
Dieser Warenaustausch zwischen Unternehmen aller Nationen sollte in beiderseitigem Interesse fair und liberalisiert erfolgen, heißt es weiter. „Bereits heute ist der deutsche Agrarhandel keine Einbahnstraße. Deutschland ist Nettoimporteur bei Agrarprodukten und Lebensmitteln mit einem Handelsdefizit von ca. 11,7 Mrd. Euro (2016). Das Handelsdefizit Deutschlands zu den Entwicklungsländern ist mit ca. 12 Mrd. Euro (2016) sogar noch höher. Von einer einseitigen Exportorientierung kann also keine Rede sein“, erläutert Dr. Franz-Georg von Busse, Sprecher der GEFA und Generalbevollmächtigter der PÖTTINGER Deutschland GmbH.
Neben der Intensivierung der politischen Initiativen zum Abbau von Handelsbeschränkungen hält er den Ausbau nachhaltiger Wirtschaftsbeziehungen durch mehr Projekte im Sinne des Public-Private-Partnership, mehr Bestrebungen zur Harmonisierung international verbindlicher Standards und den Abbau der Restriktionen des bestehenden Exportförderprogramms für dringend erforderlich.
„Unsere Unternehmen befinden sich in einem zunehmenden Wettbewerb mit Herstellern aus anderen Exportländern und mit international agierenden Konzernen. Wir benötigen eine mittelstandsfreundliche Exportförderung, eine deutliche Beschleunigung des gesamten Verfahrens sowie verlässliche Rahmenbedingungen für unser Exportgeschäft“, ergänzt Willi Meier, stellvertretender Sprecher der GEFA und Prokurist des Lübecker Traditionsunternehmens Niederegger.