Die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise in Deutschland haben sich im Juni 2014 erneut abgeschwächt. Wie die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) mitteilte, gab der von ihr berechnete Agrarrohstoff-Index gegenüber dem Vormonat um 0,6 % auf 140,2 Indexpunkte nach.
Damit ist das für die 13 wichtigsten Agrarprodukte in Deutschland ermittelte aggregierte Preisniveau auf den tiefsten Stand seit 23 Monaten gefallen; das Vorjahresniveau wurde zuletzt um 5,2 Indexpunkte oder 3,5 % unterschritten.
Lediglich für Schweine und Milch erlösten die Erzeuger im Juni noch etwas mehr Geld als vor Jahresfrist. Für die jüngste Preisschwäche der Agrarerzeugnisse insgesamt machte die AMI vor allen den Einbruch der Getreide- und Rapsnotierungen verantwortlich. Die Ernteprognosen für diese Feldfrüchte seien sehr positiv, was die Preise unter Druck gesetzt habe. Sollten sich die Produktionserwartungen erfüllen, stehe weiteren Schwächetendenzen nichts im Wege, teilten die Bonner Marktbeobachter mit.
Ihnen zufolge hat dagegen am Schlachtschweinemarkt das nur knapp bedarfsdeckende Angebot seit Ende Mai zu festeren Preisen geführt. Die voraussichtlich aufgrund der Urlaubssaison stockende Fleischnachfrage könnte allerdings in den kommenden Wochen einen gewissen Druck auf die Notierungen auslösen. Im Juli erscheinen deshalb maximal stabile Preise realistisch.
Bei Jungbullen erwartet die AMI für den Berichtsmonat eine insgesamt recht stabile Marktlage. Die Milcherzeugerpreise liegen trotz leichter Korrekturen im zweiten Quartal 2014 nach Angaben der Marktanalysten aus Bonn immer noch auf einem ungewöhnlich hohen Niveau. In den kommenden Monaten dürfte sich die Auszahlungsleistung der Molkereien - dem saisonal üblichen Verlauf folgend - jedoch weiter abschwächen.