Die OECD fordert für viele Länder Nachbesserungen bei den Steuerungsmechanismen der Agrarförderung. So würden preisbezogene Maßnahmen oft eine Verzerrung des internationalen Handels und somit auch der Märkte mit sich bringen, was mittelbar wiederum zum Nachteil der Bauern reicht.
Im Erfassungszeitraum 2014 bis 2016 flossen laut OECD fast 60 % der Fördergelder im Schnitt der Mitgliedsländer in die Stützung der nationalen Preise, wenn diese über dem internationalen Niveau lagen. Als weitere „kontraproduktive Formen der Unterstützung“ für die Erzeuger werden produktionsmengengebundene Zahlungen genannt, obgleich diese auf den meisten Märkten eine untergeordnete Rolle spielten.
Vergleichsweise geringe Zuwendungen wurden der Organisation zufolge allgemeinen Leistungen für die Landwirtschaft zuteil, nämlich 90 Mrd $ (79,8 Mrd Euro) jährlich. Sie nennt als Beispiele Ausbildung, Infrastruktur, Biosicherheitskontrollen und Informationssysteme und verweist auf die wichtige Bedeutung dieser Faktoren für einen integrierte Agrar- und Ernährungspolitik.
Mehr als fünf Mal so viel Mittel, nämlich 519 Mrd $ (460 Mrd Euro), seien für die individuelle Unterstützung der Produzenten bereitgestellt worden. Insgesamt 16 % ihrer Einnahmen hätten die Erzeuger im Berichtszeitraum somit aufgrund von politischen Maßnahmen bezogen; vor zwei Jahrzehnten seien es jedoch noch 21 % gewesen.
Die OECD rät den Ländern zu einer Reform ihrer Agrarpolitik, weg von einer Unterstützung der nationalen Preise und hin zu einer Förderung der allgemeinen Dienstleistungen mit gesamtgesellschaftlichen Vorteilen.