Über seine schlechten Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft berichtet ein 16-jähriger Lehrling aus Butjadingen. Wie das Portal Nord24 meldet, müsse der Auszubildende teilweise Schichten von bis zu 36 Stunden leisten. Seine Wochenarbeitszeit betrage mehr als 70 Stunden.
Der Vater des Jungen hatte das öffentlich gemacht. Dass die Arbeit auf dem Hof nicht immer einfach ist und auch die Arbeitszeiten gelegentlich länger ausfallen, sei ihm klar, sagte er Nord24 weiter. Er sei selbst Landwirt und die Söhne seien auf dem Hof aufgewachsen und wüssten, was Arbeit bedeutet. Dennoch habe einer seiner Söhne die Ausbildung nun abgebrochen.
Denn laut Vertrag hätte die wöchentliche Arbeitszeit 40 Stunden in der Woche und acht Stunden am Tag betragen müssen. Wie die Landwirtschaftskammer dazu erklärt, sei es in der Erntezeit aber zulässig, in zwei Wochen insgesamt 85 Stunden zu arbeiten – allerdings nur im Einzelfall. Schichten, wie der 16-jährige Butjenter sie schieben musste, seien mit dem Arbeitszeitgesetz nicht vereinbar, stellt auch die Kammer fest.
Solche Fälle gebe es immer mal wieder. Die Kammer versuche dann, die Betriebe dazu zu bringen, die rechtlichen Bestimmungen einzuhalten. Wenn das nicht geschieht, wird das Gewerbeaufsichtsamt eingeschaltet. Dem Ausbildungsbetrieb drohen hohe Geldstrafen. Allerdings müssen die Beschwerden dafür schriftlich und mit Namen eingereicht werden – was nur selten passiert, so die LWK gegenüber Nord24.