Die neue EG-Öko-Verordnung soll nach der Idee der EU-Kommission die Nachhaltigkeit der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft umfassend bewerten. Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus findet solch eine systematische Weiterentwicklung der Verordnung gut. „Interessant sind dabei die vorgesehene Pflicht zur Gesamtbetriebsumstellung sowie der stärkere Einsatz regionaler Futtermittel und ökologischem Saat- und Pflanzgut. Dies würde regionale Kreisläufe weiter stärken“, erklärte der SPD-Politiker am Donnerstag.
An dem bewährten Prinzip der Prozesskontrolle und den damit verbundenen Verursacherprinzip bei möglichen Grenzwertverletzungen müsse jedoch festgehalten werden. „Dieses System hat bis jetzt im Großen und Ganzen gut funktioniert. Daher denke ich, dass wir es lieber im jetzigen Rahmen beibehalten sollten“, so Backhaus.
Die Vorschläge der Europäischen Kommission werden auf der Agrarministerkonferenz (AMK) kommende Woche in Cottbus Thema sein. „Letztendlich gilt, dass die neue Verordnung auch durchsetzbar und kontrollierbar bleibt. Daher werde ich mich schon jetzt auf der AMK mit Vorschlägen zur Weiterentwicklung des Kontrollsystems in Deutschland einbringen. Wichtig ist, dass der ökologische Landbau weiterhin das Vertrauen der Verbraucher erhält und seine Leistungen anerkannt werden“, kündigte der Minister an.
Entgegen einiger Behauptungen könne von einer Stagnation des Ökologischen Landbaus in seinem Bundesland keine Rede sein: „Innerhalb von 20 Jahren hat sich die Fläche des ökologischen Landbaus verdoppelt. Die Zahl der Unternehmen ist von 380 auf knapp 1.100 gestiegen. Das ist eine Zuwachsrate von über 280 %. Welcher andere Wirtschaftszweig kann dies von sich behaupten? Das heißt aber auch, dass die Kontrollen funktionieren müssen. Dafür werde ich mich bundesweit einsetzen“, unterstrich der Minister.