Die Landesvereinigung Ökologischer Landbau (LVÖ) aus Bayern blickt besorgt auf die stockende Entwicklung bei der Umstellung von Betrieben auf ökologischen Landbau. Sie fordert von der Bayerischen Staatsregierung einen Aktionsplan.
„Wir haben seit vielen Jahren ein Defizit in der Marktabdeckung in Bayern“, so der LVÖ-Vorsitzende Josef Wetzstein. Bayerische Bauern könnten deutlich mehr den heimischen Biomarkt beliefern, wenn sie umstellen würden, beklagt er.
Eine Ursache sieht die Landesvereinigung in der Übergangsphase von einer Periode der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik zur nächsten. Bei den künftigen Rahmenbedingungen für die Betriebe gebe es Unsicherheit. Bereits von 2004 bis 2007 habe man in Bayern und bundesweit diese Beobachtung machen können. „In dieser Boomphase des Biohandels, mit Wachstumsraten von bis zu 20 %, haben die deutschen und bayerischen Bauern nicht auf ökologischen Landbau umgestellt und damit sehr gute Marktchancen verspielt“, so Wetzstein weiter. Nachbarländer wie Österreich hätten diese Chance dagegen genutzt und sich bis heute auf dem bayerischen Markt etabliert.
Für 2011 befürchtet er, dass möglicherweise nicht mal 100 Betriebe umstellen, nach 1 100 2009 und 2010. Deshalb sei die Politik gefordert mit einem Aktionsplan zu reagieren. „Noch ist Zeit, nicht die gleichen Fehler wie vor einigen Jahren zu wiederholen und in der kritischen Übergangszeit zwischen zwei Phasen der Europäischen Agrarpolitik landespolitische Akzente zu setzen.“ (ad)
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